Mordanschlag auf Pro NRW-Chef Festgenommene Salafisten schweigen

Die nach dem geplanten Anschlag auf den Pro NRW-Chef festgenommenen Salafisten schweigen zu den Vorwürfen. Die Polizei hatte Hinweise auf Aktivitäten erhalten und beschlagnahmte eine "Todesliste".

Die vier festgenommenen radikal-islamischen Salafisten schweigen bislang zu dem Vorwurf, Anschläge auf Mitglieder der rechtsextremen Partei Pro NRW geplant zu haben. Das sagte der Dortmunder Staatsanwalt Henner Kruse. Das Quartett sollte noch am Donnerstag in Dortmund dem Haftrichter vorgeführt werden. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht eine zunehmende Radikalisierung der Salafisten in Deutschland. Das sei vor allem auch auf ihren Propagandaseiten im Internet zu sehen, sagte Friedrich dem Nachrichtersender n-tv.

Die vier Männer waren in der Nacht zum Mittwoch festgenommen worden. Zwei von ihnen wurden in der Nähe des Hauses des Pro NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht beobachtet. "Die Verdächtigen hatten aber keine Waffen dabei", sagte Kruse. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Duo Beisicht ausspähen wollte. Bei Festnahmen in Essen und Bonn stellte die Polizei fast zeitgleich Sprengstoff, eine Schusswaffe und eine Namensliste mit Mitgliedern von Pro NRW sicher. Ob mit dem in Bonn gefundenen Sprengstoff noch andere Taten geplant waren, konnte die Staatsanwaltschaft nicht sagen.

Die Polizei hat die Gruppe schon seit längerer Zeit unter Beobachtung. Sie hatte Hinweise auf Aktivitäten erhalten. Von den Mordplänen erfuhr sie aber kurzfristig. Die Verdächtigen sind zwei türkischstämmige Deutsche, ein Albaner und ein Deutscher. Pro NRW hatte Muslime mehrfach gezielt provoziert.

DPA
jat/DPA

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