Mordprozess in Frankreich Häftling isst Lunge seines Zellengenossen

Schauriger Fall von Kannibalismus in Frankreich: In einem Gefängnis in Rouen soll ein Häftling seinen Zellengenossen zunächst mit einer Mülltüte erstickt und anschließend Teile seiner Lunge gegessen haben. Jetzt hat der Prozess gegen den Franzosen begonnen.

In Nordfrankreich hat der Prozess um einen grausigen Fall von Kannibalismus im Gefängnis begonnen. Vor dem Schwurgericht in Rouen muss sich ein Franzose verantworten, der den Ermittlungen zufolge einen Mithäftling ermordet und anschließend einen Teil seiner Lunge gegessen hat. Der Mann hat die Tat gestanden. Ihm werden Mord sowie Folter und Barbarei zur Last gelegt.

Der wegen mehrerer Gewaltdelikte inhaftierte Franzose hat laut Anklage sein 41 Jahre altes Opfer im Januar 2007 nach einem Streit geprügelt, mit Fußtritten malträtiert und dann mit Mülltüten erstickt. Anschließend öffnete er dem Mann mit einer Rasierklinge den Brustkorb. Er habe das Herz des Toten essen wollen, um "ihm seine Seele wegzunehmen", erläuterte der Angeklagte gegenüber dem Untersuchungsrichter. Tatsächlich entnahm er jedoch einen Teil der Lunge. Davon aß der Angeklagte nach eigenem Bekunden ein Stück roh. Den Rest bereitete er danach auf einem kleinen Kocher mit Zwiebeln zu.

Gutachtern zufolge handelte der Mann in einem "Anfall von Aggressivität". Experten bescheinigten ihm eine zum Tatzeitpunkt zwar eingeschränkte, aber nicht völlig fehlende Zurechnungsfähigkeit. Daher wurde er für strafrechtlich verantwortlich erklärt. Diese Entscheidung will der Verteidiger des Angeklagten infrage stellen. Außerdem will er auf die schwierigen Haftbedingungen in dem Gefängnis der nordfranzösischen Stadt hinweisen, wo sich der Angeklagte eine elf Quadratmeter große Zelle mit dem Opfer und einem weiteren Gefangenen teilen musste. Das Urteil soll am Donnerstag gesprochen werden.

AFP/APN

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