Berlin-Weißensee Frau stirbt und liegt monatelang unentdeckt in Wohnung

Sechs Monate, vielleicht auch acht - so lange lag die Leiche einer Frau unentdeckt in einer Wohnung in Berlin. Die Nachbarn hatten sie zwar vermisst, aber nichts unternommen.

Es gibt wohl kaum etwas Deprimierendes als allein zu sterben - und dann nicht einmal vermisst zu werden. So ist es einer gerade einmal 56-jährigen Frau aus Berlin-Weißensee ergangen, deren Leiche nun entdeckt wurden ist. Mindestens sechs Monate habe sie leblos in ihrer Wohnung gelegen, berichtet die Zeitung "B.Z.". Am Freitag dann hatten Nachbarn die Polizei alarmiert, als sich auf Klopfen und Rufen niemand meldete. Die Feuerwehr brach die Wohnungstür im sechsten Stock eines Wohnsilos in der Nüßlerstraße auf und fanden die den mumifizierten Körper.

Leiche lag in verwahrloster Wohnung

Hinweise auf ein Verbrechen gebe es bislang nicht. Eine Obduktion Anfang der Woche solle Gewissheit bringen. Ob es Angehörige der Frau gebe, war laut der Berliner Polizei noch unklar. Über die Vergangenheit der Verstorbenen sei wenig bekannt, so die "B.Z." Sie habe zurückgezogen gelebt, einige Nachbarn hätten sie allerdings schon längere Zeit vermisst. Als die Feuerwehr die Wohnung aufgebrochen hatte, fanden sie sie verwahrlost vor, Vogelfedern hätten den Boden bedeckt, schreibt das Blatt.

Die Anwohner gaben zu Protokoll, dass sie bereits vor Monaten die Hausverwaltung informiert hätten, doch es sei nichts passiert. Nur das Namensschild wurde vom Breifkasten entfernt, weil der nie geleert worden war. Warum sich aber niemand selbst um das Schicksal der Frau gekümmert habe, ist unklar. 

nik/DPA

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