Mutmaßlicher Waffenhändler Bout "Händler des Todes" kann an die USA ausgeliefert werden

Die thailändische Justiz hat den Weg für eine Auslieferung des mutmaßlichen russischen Waffenhändlers Viktor Bout an die USA freigemacht. Ein Gericht in Bangkok lehnte am Dienstag aus Mangel an Beweisen eigene Ermittlungen gegen Bout wegen der Vorwürfe der Geldwäsche und des Betrugs ab.

Die thailändische Justiz hat den Weg für eine Auslieferung des mutmaßlichen russischen Waffenhändlers Viktor Bout an die USA freigemacht. Ein Gericht in Bangkok lehnte am Dienstag aus Mangel an Beweisen eigene Ermittlungen gegen Bout wegen der Vorwürfe der Geldwäsche und des Betrugs ab. Die Entscheidung könnte zu neuen Spannungen zwischen Russland und den USA führen.

Der weltweit gesuchte mutmaßliche Waffenhändler war im März 2008 von US-Agenten in Bangkok gefasst worden. Die US-Behörden beschuldigen den 43-Jährigen unter anderem der Verschwörung zum Mord an US-Bürgern und der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Bout soll eine ganze Flotte von Frachtflugzeugen unterhalten und Waffen in Krisengebiete in Afrika, Südamerika, den Nahen Osten und nach Asien geliefert haben.

Ein Berufungsgericht hatte bereits im August grünes Licht für die von den USA beantragte Auslieferung wegen der Terrorismusvorwürfe gegeben. Die USA hatten allerdings parallel noch ein weiteres Gesuch wegen mutmaßlicher Geldwäsche und Betrugsvorwürfen eingereicht, um das erste Gesuch zu untermauern. Dieses verzögerte die Auslieferung bisher.

Bei einer Verurteilung droht Bout, der Vorbild für den Film "Lord of War - Händler des Todes" mit Nicolas Cage gewesen sein soll, eine lebenslange Haftstrafe. Der mutmaßliche Waffenhändler wurde am Dienstag begleitet von Sicherheitskräften mit einer schusssicheren Weste und Fußfesseln in das Gericht geführt. Nach dem Richterspruch umarmte er seine Frau Alla. Diese warf dem thailändischen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva vor, sich dem Druck der USA zu beugen. Er habe offenbar Angst, in den Fall einzugreifen, sagte sie.

Die endgültige Entscheidung über die Auslieferung könnte letztlich dem Regierungschef zufallen. Abhisit hatte in der vergangenen Woche betont, das Gerichtsurteil abwarten zu wollen.

Der Fall ist für Thailand politisch brisant: Die USA sind ein traditioneller Verbündeter des Königreichs, aber Thailand legt auch Wert auf gute Beziehungen zu Russland. Moskau hat das US-Auslieferungsgesuch als politisch motiviert verurteilt und erklärt, es werde alles tun, damit Bout in seine Heimat Russland zurückkehren könne.

AFP
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