Nach Todesschüssen auf Räuber Ausschreitungen in Frankreich

Nach tödlichen Schüssen von Polizisten auf einen mutmaßlichen Räuber ist es in Grenoble im Südosten Frankreichs zu Krawallen gekommen. Randalierer griffen in einem Vorort der Stadt eine Straßenbahn an und setzten 30 Autos in Brand.

Nach tödlichen Schüssen von Polizisten auf einen mutmaßlichen Räuber ist es in Grenoble im Südosten Frankreichs zu Krawallen gekommen. Randalierer griffen in einem Vorort der Stadt eine Straßenbahn an und setzten 30 Autos in Brand. Die Polizei teilte am Samstag weiter mit, auf Beamte sei geschossen worden, und die Polizisten hätten das Feuer erwidert. Bei dem Zwischenfall gab es keine Verletzten. Die Auseinandersetzungen in der als arm geltenden Vorstadt Villeneuve, dem Wohnort des Erschossenen, dauerten die ganze Nacht an. Innenminister Brice Hortefeux will sich im Laufe des Tages in Grenoble ein Bild von der Lage machen.

Ihren Ausgangspunkt hatten die Krawalle in einem Überfall auf ein Casino, bei dem die Räuber 30.000 bis 40.000 Euro erbeuteten. Auf der Jagd nach den Flüchtigen seien Beamte von den Tätern beschossen worden, hieß es bei der Polizei. Die Polizisten hätten zurückgeschossen und einen der beiden Männer getötet. Der zweite Täter sei nach der Schießerei geflohen. Nach ihm werde gefahndet.

Die Krawalle weckten Erinnerungen an die Jugendunruhen von 2006, nachdem in Paris zwei Jugendliche auf der Flucht vor der Polizei ums Leben gekommen waren. Die Ausschreitungen weiteten sich damals auf ganz Frankreich aus. Dabei wurden 300 Gebäude und 10.000 in Brand gesetzt.

Reuters
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