Wochenlang galt Jäger Simon P. aus Baden-Württemberg als vermisst, mit ihm waren auch zahlreiche seiner Waffen verschwunden. Eine 40-köpfige Sonderkommission suchte nach dem 50-Jährigen. Am Mittwoch teilen die Ermittler mit: Bei einer am Vortag in einem Waldstück bei Pforzheim gefundenen Leiche handelt es sich wohl um den Jäger. Davon gehe man "anhand festgestellter körperlicher Merkmale" aus. Gewissheit werde aber erst die Obduktion an diesem Donnerstag bringen.
Ebenso soll die Untersuchung klären, ob der Mann Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Laut Polizei hatten Nachbarn vor dessen Verschwinden Ende August einen Streit von P. mit zwei unbekannten Personen mitangehört. Als Jäger und Sportschütze sei P. im Besitz mehrerer Waffen gewesen. Diese seien allesamt mit ihm verschwunden. In den Pressemitteilungen zum Leichenfund werden die Waffen nicht erwähnt, sie dürften daher weiterhin verschollen sein.
Sammlung mit bis zu 30 Waffen verschwunden?
Medienberichten zufolge soll es sich dabei um bis zu 30 Schusswaffen handeln, darunter auch ein AR-15, die zivile, nicht vollautomatische Version eines US-amerikanischen Armee-Sturmgewehrs. Die Polizei-Pressestelle war auf stern-Nachfrage am Mittwoch nicht zu erreichen. In den Pressemitteilungen wird stets von "mehreren Schusswaffen" gesprochen, die seit Ende August verschwunden seien.
Die Polizei hatte im Haus von P. eine "erhebliche Menge" Blut gefunden, die sie zweifelsfrei dem Vermissten zuordnen konnte. Anschließend war wochenlang nach ihm gesucht worden, unter anderem mit einer Drohne. Am Dienstag fand ein Waldarbeiter zufällig die Leiche eines Mannes in einem nahegelegenen Waldstück.
Pforzheim: Polizei bittet Bevölkerung um Mithilfe
Sofern P. einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist, fehlt von dem oder den Tätern bislang jede Spur. Die Polizei bittet daher weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe. Sollte jemand seit dem Verschwinden des Opfers in dem Waldstück südlich von Pforzheim "verdächtige Wahrnehmungen" gemacht haben, so möge er sich unter der Telefonnummer 0721/666-5555 an die Kriminaldauerwache melden.
