Lösegeld gefordert Hacker erbeuten Daten von Pornhub-Premium-Kunden

Die Daten, die Hacker bei Pornhub gestohlen haben, könnten veraltet sein
Die Daten, die Hacker bei Pornhub gestohlen haben, könnten veraltet sein
© Miguel Candela / Imago Images
Der Markt für Pornos boomt. Trotzdem halten viele Nutzer ihren Konsum bedeckt. Beim beliebtesten Anbieter Pornhub gab es nun einen Sicherheitsvorfall. Wie schlimm ist es?

Die Hackergruppe Shiny Hunters hat die Daten von Premiumkunden der Sexvideo-Plattform Pornhub gestohlen und droht nun mit der Veröffentlichung. Betroffen seien mehr als 200 Millionen Datensätze von 14 Nutzern. Damit die Daten gelöscht würden, fordern die Hacker ein Lösegeld in Bitcoin. Eine konkrete Summe nannten die Erpresser nicht. Zunächst hatte die Nachrichtenseite "Bleeping Computers" über den Datenklau berichtet.

Die Hacker sollen der Nachrichtenagentur Reuters einen Teil der Datensätze vorgelegt haben. Darin enthalten sind unter anderem Such- und Downloadaktivitäten von Premium-Mitgliedern. Das 94 Gigabyte große Material umfasst außerdem E-Mail-Adressen, Video-URLs und -Namen, Aufrufzeiten und Downloadinfos. Reuters konnte die Daten teilweise authentifizieren. Mindestens drei ehemalige Pornhub-Kunden aus Kanada und den USA bestätigten der Nachrichtenagentur anonym, dass die Daten authentisch, aber veraltet seien.

Verwirrung um Hackerangriff auf Pornhub

Die Pornoplattform Pornhub hat ihren Sitz in der kanadischen Stadt Ottawa und verzeichnet nach eigenen Angaben täglich mehr als 100 Millionen Besucher. Im Jahr sollen es 36 Milliarden sein. Die Plattform gehört zu den beliebtesten Anbietern sexueller Inhalte im Netz. Die Daten stahlen die Hacker allerdings nicht direkt bei Pornhub, sondern bei dessen Analyseanbieter Mixpanel.

Darauf verweist auch Pornhub in einem Sicherheitshinweis. "Konkret betrifft diese Situation nur ausgewählte Premium-Nutzer. Wichtig ist, dass es sich nicht um einen Vorfall in den Systemen von Pornhub Premium handelt.", schreibt der Sexvideoanbieter. Passwörter, Zahlungsdaten und Finanzinformationen seien "weiterhin sicher" und seien nicht offengelegt worden, betont das Unternehmen. Außerdem handele es sich bei den erbeuteten Daten um Informationen aus dem Jahr 2021 oder früher – seitdem hat Pornhub nach eigenen Angaben nicht mehr mit Mixpanel zusammengearbeitet.

Dieser hatte Ende November 2025 von einem Cybersicherheitsvorfall berichtet. In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen allerdings, dass damals Daten gestohlen wurden. Sollten dennoch Daten abgeflossen sein, dann auf anderem Wege, heißt es. Man habe damals mit einem externen Dienstleister eine Untersuchung durchgeführt. Die Hackergruppe Shiny Hunters behauptet dagegen, die Daten bei dem Vorfall abgegriffen zu haben.

Machen die Hacker ihre Drohung wahr?

Der Forderung nach Lösegeld wird Pornhub sehr wahrscheinlich nicht nachgehen. Es ist möglich, dass sich die Hacker an die einzelnen Kunden wenden, deren Daten sie gestohlen haben. Cyberexperten warnen jedoch davor, etwaigen Forderungen nachzukommen und erklären eine Verbreitung der Daten im Familien- und Freundeskreis für unwahrscheinlich.

Pornhub hat nach eigene Angaben derweil interne Untersuchung eingeleitet. Kunden sollten ihre Konten weiterhin auf verdächtige E-Mails oder ungewöhnliche Aktivitäten zu überprüfen, hieß es.

cl

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos