Mildes Urteil für Totschlag an Ehefrau So grausam war die "Ehehölle"

Und dann ist "der Druckkessel explodiert": Nach lieblosen 46 Ehejahren hat ein Rentner seine gefühlskalte Frau erwürgt. Beim Prozess zeigte sich sogar die Richterin verständnisvoll.

Vier Jahre für einen minderschweren Fall von Totschlag: Im Prozess gegen einen Rentner, der seine Frau erwürgt hat, ist vor dem Landgericht Memmingen eine milde Strafe verhängt worden. In ihrer Urteilsbegründung sprach die Richterin von einer 46 Jahre dauernden "Ehehölle" und einem "langen, schlimmen Eheleben". Über Jahrzehnte sei der 68-Jährige grausamen Schikanen durch seine Partnerin ausgesetzt gewesen, berichtet die Online-Ausgabe der "Bild"-Zeitung.

  • "Versager", "Feigling", "Dreckschwein" – Beleidigungen gegen den Mann seien über Jahrzehnte ein fester Bestandteil des Ehelebens gewesen.
  • Selbst zu engsten Familienmitgliedern habe die 72-Jährige den Kontakt unterbunden. Sie duldete keinen Umgang mit der gemeinsamen Tochter; die Beerdigung seiner Eltern habe der Mann nicht aufsuchen können.
  • Kam er zu spät von der Arbeit, habe er das Haus von innen verriegelt vorgefunden. Dann habe der Mann in einem Keller schlafen müssen.
  • Selbst bei Erkrankungen nahm sie keine Rücksicht, zeigte sich erbarmungslos. Nach einer Operation an den Nieren habe der Rentner oft Wasser lassen müssen. Seine Ehefrau habe sich daran immens gestört. Daraufhin habe sie seine Getränke rationiert und zeitweise sogar die Toilette abgesperrt.

In der Tatnacht habe sie schließlich gesagt: "Ich könnte dich mit wachsender Begeisterung abstechen" und gedroht, ein Beil zu holen. "Da ist der Druckkessel explodiert", sagte die Richterin. Der Mann selber habe stets versucht, die Liebe der beiden zu retten. Selbst in seinem Schlusswort sagte er, dass er sie noch immer liebe.

ono

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