Einbrecher gehen meistens nicht spontan vor, sondern sind Teil cleverer Banden, die mit verschiedenen Methoden ihre Zielobjekte schon Wochen vorher ausspähen. Früher sprach man von sogenannten Gaunerzinken – geheimen Zeichen, die mit Kreide vor die Häuser gemalt wurden. Damit gaben Einbrecher ihren Komplizen zu verstehen, ob sich ein Einbruch lohnt, ein Hund das Haus bewacht oder eine alleinstehende Personen dort lebt.
Die Gaunerzinken gibt es schon seit dem Mittelalter, doch sie haben ein Problem: Schon bei leichtem Regen werden die Zeichen schnell weggewaschen und spätestens seit der Digitalisierung sind Banden ohnehin bestens vernetzt. Dennoch denken sie sich immer wieder neue Tricks aus, um herauszufinden, ob die Bewohner gerade zu Hause oder verreist sind. Das erzählt eine britische Mutter auf Facebook.
Eine Schweinerei an der Haustür
Die Frau erzählt in ihrem Posting auf Facebook, dass sie morgens eine Schweinerei entdeckt habe und teilt ein dazugehöriges Foto. Jemand hatte in der Nacht eine Dose Kidneybohnen vor der Haustür ausgeleert und so den Eingangsbereich wie auch die Tür verschmutzt. Erst habe sie gedacht, es handele sich um einen dummen Kinderstreich. Aber dann habe sie mit einem Verwandten gesprochen, der mal bei der Polizei war, und der erzählte ihr: Die Bohnen seien ein Trick cleverer Einbrecher.
"Wenn die Tür nicht innerhalb von ein paar Tagen wieder sauber gemacht wird, wissen sie, dass du nicht zu Hause bist und sie gehen rein", erklärt die Mutter in ihrem Beitrag und mahnt: "Achtet auf eure Nachbarn, besonders auf diejenigen, die im Urlaub sind." Wenn sie mit ihrem Post nur einer Person helfen könne, dann habe er sich gelohnt.
Der Trick sei in ganz Großbritannien bekannt
Die Mutter gab weiterhin an, dass sie zwar im Norden des Königreichs lebe, aber der Trick überall bekannt sei. Ihrer Aussage nach würden die Banden alles tun, um irgendwie herauszufinden, ob die Bewohner ausgeflogen sind: "Sie verwenden alles, was man aufräumen müsste und was nicht durch ein bisschen Regen weggespült werden kann", resümiert die Britin.

In Deutschland hat man bisher von diesem Geheimcode noch nichts gehört. Dafür benutzen Einbrecher hierzulande andere Mittel: Zum Beispiel klemmen sie ein durchsichtiges Stück Plastik in die Tür, um zu sehen, wie lange es dort bleibt, drehen die Fußmatte auf links oder befestigen Klebestreifen an der Klinke.
Quellen: "Manchester Evening News", "Heim & Haus"