Crime Story Die letzte Fahrt

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  • von Julie Miller
Der Serienmörder Stephen Morin hatte schon viele Frauen im Auto gehabt. Doch diese war anders als alle zuvor.
Polizeifoto von Stephen Morin, montiert auf Bild eines Highways
Stephen Morin verbrachte viel Zeit auf der Straße
© Polizei | Philipp Dase/Shotshop/Picture Alliance

Es war schon fast acht Uhr an diesem Abend des 11. Dezember 1981, als Stephen Morin, ein Mann von 30 Jahren, den SUV seines neuesten Opfers zur nördlichen Stadtgrenze von San Antonio steuerte. Die Polizei suchte nach ihm. Hubschrauber kreisten in der Luft. Beamte gingen von Haus zu Haus und forderten die Menschen auf, drinnen zu bleiben und die Türen fest zu verschließen.

Morin hatte einen seiner seltenen Fehler begangen. In San Antonio, dieser gepflegten texanischen Stadt mit ihren vielen Country Clubs, wussten inzwischen fast alle, dass er auf der Flucht war, weil er verdächtigt wurde, mehr als 30 Frauen in neun oder zehn Bundesstaaten ermordet, gefoltert und in einigen Fällen vergewaltigt zu haben.

Neben ihm saß Margy Palm, eine 30-jährige Texanerin, die er sechs Stunden zuvor vom Parkplatz eines Kmart entführt hatte. Sie war gerade dabei gewesen, ihre Weihnachtseinkäufe in ihren Chevy Suburban zu laden, als Morin sie mit seinem Revolver bedroht hatte.

Erschienen in stern Crime 59/2025. Dieser Text erschien erstmals im August 2023 in "Vanity Fair". Aus dem Amerikanischen von Kathrin Hadeler