Der mutmaßliche russische Waffenhändler Viktor Bout ist am Dienstag von Thailand an die USA ausgeliefert worden. Nach zweieinhalbjährigem juristischen Tauziehen gab die Regierung in Bangkok grünes Licht für die Auslieferung. Bereits wenige Stunden später flogen sechs amerikanische Vollzugsbeamte mit dem 43-Jährigen an Bord in einer kleinen Chartermaschine ab, bestätigte der Chef der Polizeiabteilung für Kriminalitätsbekämpfung.
Bouts Anwalt hatte zuvor eingeräumt, dass in Thailand alle Berufungswege ausgeschöpft gewesen seien. Er wolle aber Beschwerde gegen die Vorgänge einlegen.
Treffen mit vermeintlichen Rebellen aus Kolumbien
Bout war im März 2008 nach einem Hinweis amerikanischer Agenten in Bangkok festgenommen worden. Die Agenten hatten Bout dort getroffen und sich als vermeintliche Rebellen aus Kolumbien ausgegeben, die Waffen kaufen wollten.
Die USA beschuldigen Bout außerdem der Verschwörung zum Mord an US-Bürgern und der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Er soll eine ganze Flotte von Frachtflugzeugen unterhalten und Waffen in Krisengebiete in Afrika, Südamerika, den Nahen Osten und nach Asien geliefert haben. Bei einer Verurteilung droht Bout eine lebenslange Haftstrafe. Er beteuert seine Unschuld und gibt an, legal im Flugfrachtgeschäft tätig gewesen zu sein.