Im Prozess um den gewaltsamen Tod des zweijährigen Tim aus Elmshorn hat der Angeklagte jede Verantwortung für den Tod des Kindes abgestritten. Er habe Tim am Morgen des 9. November tot im Bett entdeckt, sagte der 38 Jahre alte Ex-Lebensgefährte von Tims Mutter vor dem Itzehoer Landgericht. Am Abend zuvor sei der Junge beim Duschen gestürzt und habe sich dabei leicht am Kopf verletzt.
Der 38-Jährige, der sich wegen Totschlags verantworten muss, soll der Anklage zufolge den Jungen so schwer misshandelt haben, dass dieser wenige Stunden später starb. Ihm drohen im Fall eines Schuldspruchs bis zu 15 Jahre Haft. Mit einem Urteil wird nicht vor Anfang März gerechnet.
In seiner Aussage vor Gericht wich der 38-Jährige von seinen Aussagen bei der Polizei ab. So hatte er unter anderem bei seinen ersten Vernehmungen davon gesprochen, dass Tim sich beim Sturz in der Dusche schwerer verletzt hatte. Außerdem hatte er damals angegeben, dass er den Jungen auf ein Sofa gelegt hatte.
Vor Gericht sagte er jetzt aus, dass er Tim ins Bett gebracht habe und Zigaretten holen gegangen sei. Als er in seine Wohnung zurückgekehrt sei, habe der Zweijährige dann auf dem Sofa gelegen. Der Vorsitzende Richter entgegnete dem Angeklagten nach dessen Aussage daraufhin: "Das nehme ich Ihnen nicht ab, was Sie uns hier erzählen."
Am zweiten Verhandlungstag verlas der arbeitslose Bautischler zuvor eine persönliche Erklärung, in der er Tims Mutter beschuldigte, den Jungen vor dessen Tod häufiger geschlagen und geschüttelt zu haben. Die Mutter sei mit der Erziehung des Zweijährigen überfordert gewesen, er habe sich des Jungen angenommen.
Der Tod des kleinen Tim hatte im November bundesweit für Trauer und Bestürzung gesorgt. Sechs Tage lang hatten Polizei und Feuerwehr mit einem Großaufgebot vergeblich nach dem Kind gesucht. Am 16. November schließlich fanden Ermittler in einem Garten in der Nähe von Tims Zuhause die Kinderleiche - verpackt in einer Sporttasche. Einen Tag später wurde der Angeklagte festgenommen.