Tote US-Soldatin Komplizin im Mordfall Vanessa Guillen zu 30 Jahren Haft verurteilt

Die US-Soldatin Vanessa Guillen
Die Leiche der 20-jährigen US-Soldatin Vanessa Guillen wurden im Juni 2020 in der Nähe des Leon Rivers in Belton im US-Bundesstaat Texas gefunden
© Netflix / Courtesy Everett Collection / Imago Images
Im Juni 2020 fand man die sterblichen Überreste der ermordeten US-Soldatin Vanessa Guillen. Der mutmaßliche Täter nahm sich kurz darauf das Leben. Seine damalige Freundin bekannte sich der Beihilfe des Mordes an der 20-Jährigen für schuldig. Jetzt wurde sie zu einer langen Haftstrafe verurteilt.

Ein Gericht im US-Bundesstaat Texas hat eine 25-jährige Frau wegen ihrer Beteiligung am Mord an der US-Soldatin Vanessa Guillen zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Cecily Aguilar soll ihrem damaligen Freund und dem mutmaßlichen Mörder der 20-jährigen Soldatin geholfen haben, ihre Leiche zu zerstückeln und zu verscharren. Dieser hatte die junge Frau in der Waffenkammer des Militärstützpunkts Fort Cavazos (damals noch Fort Hood) mit einem Hammer erschlagen.

Bauarbeiter entdeckten am 30. Juni 2020 die Überreste der jungen Frau in der texanischen Stadt Belton an einem Fluss. Noch am selben Abend floh der mutmaßliche Mörder, Aaron David Robinson, aus der Militäranlage. Als die Polizei ihn in den frühen Morgenstunden des 1. Juli ausfindig machte und festnehmen wollte, griff er zu einer Waffe und erschoss sich. Ermittler nahmen kurz darauf seine Freundin Aguilar fest, die sich schuldig bekannte, an der Entsorgung der Leiche beteiligt gewesen zu sein.

Vanessa Guillen wurde vor ihrem Tod sexuell belästigt

Der Mord an Vanessa Guillen hatte landesweit für Aufsehen gesorgt  – auch Netflix hatte eine Dokumentation über ihren Fall herausgebracht. Guillen hatte laut ihrer Familie von sexueller Belästigung durch einen Vorgesetzten berichtet. Wie erst später bekannt wurde, hatte sie vor ihrem Tod der Führung der Einheit zwei Vorfälle sexueller Belästigung durch einen Vorgesetzten gemeldet, allerdings wurden keine Maßnahmen ergriffen.

Die Berichte über den Fall ermutigten auch unzählige Soldatinnen unter dem Hashtag #IAmVanessaGuillen ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen und Belästigungen auf Armeestützpunkten zu berichten.

Familie von Vanessa Guillen erhob Anklage

Guillens Familie klagte nach dem Mord gegen das US-Verteidigungsministerium und setzte sich für die Verabschiedung von Gesetzen ein, die ein strengeres Protokoll bei sexueller Belästigung sowie verbesserte Protokolle für "vermisste Soldaten" durchsetzen sollen. Sie trafen sich damals auch mit dem damaligen Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus, um ihre Anliegen zu besprechen. Schließlich wurden eine Reihe von Reformen eingeführt, das den Kommandanten einige Befugnisse entzog und den Betroffenen mehr Möglichkeiten gab, Missbrauch und Belästigung zu melden. Die Armee hat 21 Offiziere und Unteroffiziere im Zusammenhang mit Guilléns Tod diszipliniert.

Warum Vanessa Guillen sterben musste, ließ sich nicht abschließend klären. Die Familie vermutet, dass sie kurz vor ihrem Tod von Robinson sexuell missbraucht wurde. Dieser war in der Vergangenheit der sexuellen Belästigung beschuldigt worden, allerdings nicht im Zusammenhang mit Guillen.

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