Verhängnisvolle Affäre BND-Agent steckte mit Dolmetscher unter einer Decke

In München hat am Mittwoch ein Spionageprozess mit einer delikaten privaten Note begonnen: Vor dem dortigen Oberlandesgericht muss sich ein in Mazedonien und im Kosovo eingesetzter ehemaliger Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) verantworten, der seinem mazedonischen Dolmetscher und Geliebten Staatsgeheimnisse verraten haben soll.

In München hat am Mittwoch ein Spionageprozess mit einer delikaten privaten Note begonnen: Vor dem dortigen Oberlandesgericht muss sich ein in Mazedonien und im Kosovo eingesetzter ehemaliger Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) verantworten, der seinem mazedonischen Dolmetscher und Geliebten Staatsgeheimnisse verraten haben soll. Auch dieser sitzt auf der Anklagebank. Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen durch die Ehefrau des Agenten, die den BND auf die Affäre aufmerksam gemacht hatte.

Die Bundesanwaltschaft wirft dem 42-jährigen Anton Robert K. das Offenbaren von Staatsgeheimnissen in einem besonders schweren Fall vor. Sein Geliebter, der 29-jährige Murat A., ist wegen des Auskundschaftens von Staatsgeheimnissen angeklagt. Er soll laut Anklage geplant haben, die durch seinen Freund erlangten Informationen an einen anderen Geheimdienst oder an die Mafia zu verkaufen.

K. war von Februar 2005 bis März 2008 Mitarbeiter beim Deutschen Verbindungsbüro in Pristina sowie an der Deutschen Botschaft im mazedonischen Skopje. A. war seit Juni 2005 sein Dolmetscher. Laut Bundesanwaltschaft offenbarte K. entgegen seiner Vorschriften gegenüber seinem Geliebten BND-Informationen. Außerdem soll K. für diesen gefälschte Abrechungen über insgesamt 14.700 Euro erstellt haben, weshalb beide neben des Spionagevorwurfs auch wegen Betrugs angeklagt sind. Beide Männer saßen wegen der Vorwürfe von März bis April in Untersuchungshaft.

AFP
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