Der mutmaßliche Drahtzieher hinter dem islamfeindlichen Mohammed-Video muss ins Gefängnis. Weil er gegen Bewährungsauflagen verstoßen hatte, verurteilte ihn nun ein US-Gericht zu einem Jahr Haft. Wie die "Los Angeles Times" berichtet, bekannte sich Mark Basseley Youssef, der zeitweise auch den Namen Nakoula benutzte, in vier Punkten schuldig. Im Gegenzug ließ die Anklage vier Anschuldigungen fallen.
Der 55 Jahre alte Mann war Ende September verhaftet worden. Ihm wurden acht Verstöße gegen seine Bewährungsauflagen aus einer Verurteilung wegen Bankbetrugs im Jahr 2010 vorgeworfen. Mitte Oktober hatte er die Vorwürfe zunächst abgestritten. Der US-Bürger ägyptischer Abstammung saß seither in Untersuchungshaft.
Mohammed-Film hatte zu Protesten in islamischer Welt geführt
Youssef war in den 90er Jahren wegen eines Drogendelikts und 2010 wegen Bankbetrugs verurteilt worden. Die Auflagen, die er verletzt hatte, stammen aus dem zweiten Fall. Dazu gehörte, nur mit seinem echten Namen in Erscheinung zu treten und Bankkonten nur mit Kenntnis seines Bewährungshelfers zu unterhalten. Grund für die Beschränkungen war, dass er ungedeckte Schecks unter 14 verschiedenen Namen in Umlauf gebracht haben soll. Die Staatsanwaltschaft hatte Youssef zudem Internet-Surfing vorgeworfen. Er hätte nur mit ausdrücklicher Zustimmung seines Bewährungshelfers einen Computer und das Internet nutzen dürfen.
Mit dem Amateur-Film "Unschuld der Muslime" war Mark Basseley Youssef bekannt geworden. Das Video, das Youssef im Juli auf die Internetplattform You Tube stellte, hatte den Propheten Mohammed als Frauenheld, Homosexuellen und Päderasten verunglimpft. Gedreht worden war der Film im Sommer 2011 in der Nähe von Los Angeles. Bei massiven Protesten in der islamischen Welt gegen den Film in diesem Sommer gab es auch mehrere Tote.