2019 wurde Jonathan Braun zu einer Haftstrafe von zehn Jahren wegen Drogenhandels und Geldwäsche verurteilt. Er hatte sich schuldig bekannt, an einem internationalen Marihuana-Schmuggelring beteiligt zu sein.
Von seiner Haftzeit saß der US-Amerikaner allerdings nur etwa ein Jahr ab. Im Januar 2021 hob US-Präsident Donald Trump die Gefängnisstrafe auf, unmittelbar vor dem Ende seiner ersten Amtszeit. Jetzt ist Braun wieder zurück hinter Gittern: Eine Richterin in New York verurteilte ihn zu einer erneuten Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten wegen diverser Straftaten, wie US-Medien berichten.
Jonathan Braun soll gewalttätig geworden sein
Demnach geriet Braun nach seiner vorzeitigen Freilassung erneut in Konflikt mit dem Gesetz. Zur Liste der Anklagepunkte gehörten unter anderem körperliche und sexuelle Übergriffe. Braun soll in einem Krankenhaus eine Pflegerin mit einem Infusionsständer bedroht, ein Kindermädchen sexuell belästigt sowie in seiner Synagoge ein Gemeindemitglied bedrängt haben. Auch seine Frau, seinen Schwiegervater und ein dreijähriges Kind soll er laut "New York Times" tätlich angegriffen haben.
Zudem hatte er es versäumt, sich an die Auflagen nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zu halten. Trump hatte zwar die Gefängnisstrafe aufgehoben, andere Teile des Urteils blieben aber in Kraft: Braun musste eine Strafe von 100.000 US-Dollar zahlen, was er aber nicht tat.
Die Staatsanwaltschaft hatte für ihn sogar eine Strafe von fünf Jahren gefordert, da er aufgrund seines gewalttätigen Verhaltens eine "ernsthafte Gefahr für die Gesellschaft" darstelle. Braun glaube, er stehe "über dem Gesetz". Das Urteil der Richterin blieb deutlich darunter, von den 27 Monaten Haft muss Braun zudem nur 20 absitzen, da er bereits seit April in Untersuchungshaft sitzt.
Das sind die von Donald Trump begnadigten Straftäter
Verbindungen zu Donald Trumps Schwiegersohn
Der 42-Jährige galt einst als einer der prominentesten Marihuana-Dealer von New York. Er floh vor den Drogenermittlern nach Israel, wurde von Interpol gesucht. Nach seiner Rückkehr in die USA wurde er 2011 verhaftet, aber erst 2019 verurteilt. Aufgrund seiner Kooperation mit den Behörden durfte er so lange auf freiem Fuß bleiben.
Wenige Tage vor dem Ende seiner ersten Amtszeit hatte Donald Trump Braun teilweise begnadigt. Dabei soll Braun laut Medienberichten auch Kontakte zur Familie von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner genutzt haben. Sein Anwalt Alan Dershowitz war ebenfalls ein Trump-Verbündeter. 2023 berichtete die "New York Times", dass die Begnadigung Ermittlungen der Behörden in einem Fall von Finanzkriminalität unterminiert hätte. Eigentlich hatten die Behörden einen Deal mit Braun angestrebt: Er sollte als Zeuge auftreten und im Gegenzug freikommen.
Quellen: "New York Times" (1), "New York Times" (2), AP