Die Polizei in Stade hat ihre Ermittlungen gegen den Ehemann einer getöteten Frau aus Nindorf bei Buxtehude fortgesetzt. Am Morgen entdeckte eine Spaziergängerin nahe der Ortschaft Apen weitere Leichenteile. Dabei handelt es sich nach Auskunft der Polizei um die abgetrennten Arme und Hände des Opfers.
Zuvor waren am Wochenende bereits an vier Orten im Umkreis von wenigen Kilometern brennende oder stark verschmorte Körperteile der 72-jährigen Frau aufgefunden worden. Unter dringendem Tatverdacht steht ihr 79-jähriger Ehemann. Die Polizei hatte ihn am Samstagabend festgenommen, am Sonntag wurde gegen ihn Haftbefehl wegen Mordverdacht erlassen.
Der Rentner sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Er bestreitet die Tat, schweigt aber zum Hergang und zum möglichen Motiv. Die Ermittler sind dennoch sicher, den richtigen Mann gefasst zu haben. "Wir sind der festen Überzeugung, dass der Mann die Tat begangen hat", sagte ein Polizeisprecher. Das Motiv liege vermutlich im familiären Bereich. Der Ermittlungsleiter der Polizei sprach von "einer ganz tragischen Geschichte", es handele sich womöglich um einen lange schwelenden Konflikt, der sich über Jahre zugespitzt haben könnte.
Polizei hält sich mit Details zurück
Über den genauen Hergang der Tat will die Polizei derzeit keine Angaben machen, "mit Rücksicht auf die Angehörigen", der Sprecher. Sie geht jedoch davon aus, dass die Frau in dem gemeinsamen Haus getötet und zerstückelt worden ist. Presseberichten zufolge sollen dort Blutspuren gefunden worden sein. Derzeit wird das Auto des mutmaßlichen Täters kriminaltechnisch untersucht.
Die Beamten waren dem Mann auf die Spur gekommen nachdem die 48-jährige Tochter am Samstag Vermisstenanzeige bei der Polizei erstattet hatte. Mit Hilfe von Rechtsmedizinern gelang es danach, die Identität der Getöteten zweifelsfrei festzustellen.
Der Mann galt in seinem Heimatort Nindorf als Sonderling. Auch für die Polizei ist er kein Unbekannter. Gegen ihn lagen Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Belästigung und Körperverletzung vor.