Die Bundeswehr entschädigt nun auch Strahlenopfer der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. Einen entsprechenden Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag) bestätigte das Verteidigungsministerium am Montagabend der dpa in Berlin. "Fünf positive Bescheide sind raus, weitere werden in den nächsten Tagen folgen", sagte eine Ministeriumssprecherin der Zeitung. Eine Gesamtzahl wurde nicht genannt.
Die Geschädigten erhalten nach Angaben des Berliner Rechtsanwalts Remo Klinger "in der Regel mindestens fünf Jahre etwa 300 Euro im Monat". Die Kanzlei Geulen und Klinger vertritt mehrere hundert Strahlenopfer von Bundeswehr und NVA.
Insgesamt haben 478 Zeit- und Berufssoldaten sowie 616 Grundwehrdienstleistende der NVA eine Versorgung beantragt, weil sie nach eigenen Angaben wegen des Umgangs mit Radartechnik an Krebs, Leukämie oder Grauem Star erkrankt sind. Ähnliche Anträge stellten etwa 1800 Bundeswehrangehörige. Nach Ministeriumsangaben sind inzwischen 237 ehemalige Soldaten als wehrdienstbeschädigt anerkannt.
Trotz der ersten Zusagen von Versorgungsleistungen beklagt der Interessenverband der Radaropfer eine schleppende Bearbeitung der Anträge. Ihren Unmut darüber wollen die Geschädigten am 3. März in Berlin mit einer Demonstration vor dem Bundeskanzleramt bekunden.