Video: "Corona erhöht Krankenstand" - Logistikbranche warnt vor Engpässen
Video"Corona erhöht Krankenstand" - Logistikbranche warnt vor Engpässen
Die deutsche Transportbranche warnt angesichts zunehmender Corona-Ausfälle von Lkw-Fahrern vor Lieferengpässen. Die Branche erlebe ohnehin einen Fahrermangel von rund 80.000 Fahrern, sagte der Vorstandsprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, am Freitag. "Und im Moment ist natürlich noch Omikron am Wüten, was den Krankenstand zusätzlich um 5 bis 10 Prozentpunkte erhöht und die Probleme nicht gerade kleiner werden lassen." Der Branchenverband fordert die Politik angesichts der steigenden Corona-Infektionen dazu auf, rasch Vorkehrungen zu treffen. Auch Impfangebote auf Autobahnraststätten seien denkbar. "Im Moment halten die Lieferketten in Deutschland noch, das heißt, die Versorgung ist nicht gefährdet. Wir müssen aber die Augen und Ohren offenhalten. Deswegen plädieren wir dafür, regionale Notfall-Zentren einzurichten, um im Bedarfsfall schnell und zielgerichtet agieren zu können." Viele Transportunternehmen haben dem BGL zufolge schon vor Weihnachten Aufträge ablehnen müssen, weil Fahrer fehlten. "Die Situation, wie wir sie in Großbritannien erlebt haben, blüht uns in Deutschland in ähnlicher Art und Weise. Uns fehlen genauso viele Fahrer wie in Großbritannien. Dort wurde es nur durch den Brexit schneller sichtbar. Deswegen ist es so wichtig, dass wir alle gemeinsam gegen den Fahrermangel vorgehen. Er ist das Rückgrat unseres privaten Konsums und ohne ihn werden die Supermarktregale schnell leer sein." 30.000 bis 35.0000 FahrerInnen gehen den Verbandsangaben nach jährlich in den Ruhestand, aber nur 15.000 bis 20.000 kommen nach. Die Lücke wachse also jedes Jahr um 15.000, so Engelhardt. Nach Corona müsse man sich mit Industrie, Lebensmittelhändlern, Politik und anderen Akteuren zusammensetzen und nach Lösungen suchen.
Viele Transportunternehmen haben dem Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung zufolge schon vor Weihnachten Aufträge ablehnen müssen, weil Fahrer fehlten.