Im laufenden Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent zum Vorquartal schrumpfen und zu Jahresbeginn 2022 nur stagnieren, schätzt das Institut.
Video Ifo senkt Konjunkturprognose für 2022 - Höhere Inflation erwartet

Das Ifo-Institut blickt wegen der verschärften Virus-Pandemie skeptischer auf die deutsche Konjunktur als zuvor. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2022 statt 5,1 Prozent nur noch um 3,7 Prozent steigen, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Dienstag mitteilten. Dazu Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturforschung und -prognose in München mit weiteren Details: "Wir haben die Wachstumsprognose für das nächste Jahr nach unten revidiert um 1,4 Prozentpunkte und sie entsprechend für das Jahr 2023 angehoben. Im Grunde genommen kam uns im Vergleich zu unsere Herbst Prognose die vierte Corona Welle und die länger andauernden Lieferengpässe dazwischen. Wir hatten im Herbst angenommen, dass die Lieferengpässe gegen Ende des Jahres sich allmählich auflösen werden und dass es zu keiner weiteren Corona Welle kommt." Das Bruttoinlandsprodukt werde jedoch 2023 voraussichtlich um 2,9 Prozent zulegen und damit fast doppelt so stark wie noch in diesem September erwartet. Anders als die meisten Fachleute prognostiziert das Ifo-Institut im kommenden Jahr nun sogar eine weiter steigende Inflation, die aktuell mit 5,2 Prozent auf dem höchsten Stand seit fast 30 Jahren liegt. "Unterm Strich, bei konstanten Energiepreisen, unter Berücksichtigung der Preiserwartungen, die die Unternehmen derzeit haben, werden wir im nächsten Jahr noch einmal mit einer Inflationsrate von über 3 Prozent im Jahresdurchschnitt rechnen müssen. Das heißt, nach 3,1 Prozent in diesem Jahr, nächstes Jahr noch mal 3,3 Prozent." Allerdings soll sich der Anstieg der Verbraucherpreise dann ab 2023 auf 1,8 Prozent normalisieren, so die Wirtschaftsforscher.