Das Fantasy-Drama "Titane" von Julia Ducournau wird als bester Film prämiert. Und Jury-Präsident Spike Lee unterläuft ein Fauxpas.
Video 37-jährige Französin gewinnt die Goldene Palme von Cannes

Am Samstagabend wurden die Gewinner der 74. Filmfestspiele von Cannes gekürt. Die Goldene Palme ging an den französischen Beitrag „Titane“ von der 37-jährigen Julia Ducournau, ein Fantasy-Drama. Titane, ist erst der zweite Spielfilm der Französin. Und er dreht sich um eine Frau, die als Kind ein Titanium-Implantat im Kopf erhalten hat. Wie sich im Verlauf ihres wilden und von Gewalt geprägten Lebens zeigt, scheint sie dadurch zu einem Mischwesen geworden zu sein, das die Grenzen des Menschseins sprengt und auch nicht mehr auf ein Geschlecht festzulegen ist. Besonderer Aufreger des Abends war jedoch ein grober Fehler des Jury-Präsident Spike Lee. Denn er verkündete bereits zu Beginn den Gewinner der Goldenen Palme, statt, wie üblich, bis zum Ende der Veranstaltung zu warten. Die Show ging danach jedoch wie geplant weiter. Jedoch zeigte sich Spike Lee nach der Gala entsprechend zerknirscht: "Ich habe keine Entschuldigung. Ich habe es vermasselt. Ich bin ein großer Sportfan. Es ist wie der Kerl am Ende des Spiels, der den Freiwurf vermasselt oder den entscheidenden Schuss. Das ist also unentschuldbar. Ich habe es vermasselt. Ganz einfach. Und es tat gut, mit den Leuten von Titane zu sprechen und ihnen Entschuldigung zu sagen. Sie meinten: 'Vergiss es, Spike' - und das bedeutet mir sehr viel. Ich danke Ihnen." Mit dem US-Amerikaner Spike Lee war erstmals ein schwarzer Regisseur Jury-Präsident. Die Filmfestspiele fanden unter Corona-Auflagen statt und wurden vom Mai in den Juli verschoben. Im vergangenen Jahr war das Festival wegen der Pandemie ganz ausgefallen.