Ein Familienbetrieb, der mittlerweile vom Enkel des Gründers geleitet wird. In einer Ausstellung aus Anlass des Jubiläums kann man nun viele der rund 5.000 Marionetten bestaunen - darunter natürlich Klassiker wie Jim Knopf, Räuber Hotzenplotz und Urmel aus dem Eis.
Video 75 Jahre Augsburger Puppenkiste - Fuggerstadt lässt die Marionetten tanzen

STORY: Die Marionetten der Augsburger Puppenkiste ziehen sich wie ein roter Faden durch die Kindheit der meisten Augsburgerinnen und Augsburger. Doch auch viele andere Leute kennen und lieben die tanzenden Figuren aus Schwaben. Kaum zu glauben, aber wahr: Die kunterbunte Bühne gibt es nun seit mittlerweile 75 Jahren. Und das Jubiläum wird in diesem Jahr mit einer großen Ausstellung gefeiert. Klaus Marschall, Leiter der Augsburger Puppenkiste: "Die größten Veränderungen auf der Bühne sind technischer Natur, natürlich. Wir haben inzwischen ein neues Beleuchtungsstellwerk, wir haben eine neue Tonanlage. Die Technik rund um das Figurentheater hat sich schon erneuert, auch das ganze Theater hat sich ja vor 20 Jahren erneuert. Aber das eigentliche, was uns auszeichnet, sprich die Figuren, das Figurenspiel selber mit den Puppenspielern, das ist gleich geblieben. Das ist heute noch so wie vor 75 Jahren.“ Tradition, die begeistert. Rund ein Dreivierteljahrhundert schon kann man Jim Knopf, das Kasperle oder Urmel aus dem Eis mit ihren fantasievollen Abenteuern erleben. Und über die Jahrzehnte hat der Familienbetrieb Augsburger Puppenkiste eine beachtliche Sammlung an Marionetten zusammengestellt: über 5.000 handgeschnitzte Puppen gibt es mittlerweile. Das Theater wird aktuell von Klaus Marschall, dem Enkel des Gründers, geleitet. Vor einer der größten Herausforderungen in seiner langen Geschichte stand die Puppenkiste aber in den vergangenen Jahren: Denn die Corona-Zwangspause war für die fast immer ausverkaufte Puppenkiste eine echte Herausforderung. "Wir müssen erstmal alles an diesen Hilfen abrechnen, die bisher geleistet wurden, die wir bekommen haben. Die Puppenkiste hatte jetzt fast zwei Jahre zu, bis auf eine kleine Unterbrechung. Wir müssen sehen, was dann übrig bleibt und hinterher wissen wir, ob wir Corona überstanden haben, finanziell oder nicht. Wir haben es selber, künstlerisch gut überstanden, sind froh, dass wir jetzt wieder spielen können, freuen uns, dass auch die Vorstellungen wieder ausverkauft sind. Der Zuschauerzuspruch ist wieder genauso groß, wie er vor Corona war. Das macht uns sehr viel Hoffnung, die finanzielle Seite werden wir sehen, wie wir sie geregelt bekommen.“ Das ist doch sehr zu hoffen, bei diesem wichtigen Stück deutscher Kultur. Und dass uns damit dieses kunstvolle Handwerk mindestens noch weitere 75 Jahren erhalten bleibt.