Nigers regionale und westliche Partner, darunter Frankreich, haben nach dem Sturz von Präsident Mohamed Bazoum weitreichende Sanktionen gegen das Land verhängt.
Video Anhänger der Putschisten protestieren in Niger

STORY: Tausende Anhänger der Putschisten in Niger haben am Donnerstag in der Hauptstadt Niamey protestiert. Dabei kritisierten sie die Sanktionen, die regionale und westliche Partner des Landes verhängt hatten, um die Putschisten zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung zu zwingen. Am Mittwoch vergangener Woche hatte die Präsidentengarde in Niger geputscht und den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum abgesetzt. Das Militär schloss sich den Putschisten später an. "Alle Menschen in Niger stehen hinter der Junta an der Macht. Sie haben also unsere Unterstützung, Gott sei Dank. Und wir sind gegen die von der ECOWAS und anderen verhängten Sanktionen. Wir sind gegen diese Sanktionen." Die Putschisten in Niger haben am Donnerstag mehrere Abkommen mit Frankreich zur militärischen Zusammenarbeit aufgekündigt. Frankreich hat zwischen 1000 und 1500 Soldaten in Niger stationiert. Sie sollen der Armee bei der Bekämpfung von Gruppen helfen, die mit den radikal-islamischen Organisationen Al-Kaida und Islamischer Staat in Verbindung stehen. Wie die jüngsten Putsche in den Nachbarländern Burkina Faso und Mali fand die Machtübernahme durch das Militär in Niger inmitten einer wachsenden Welle antifranzösischer Gefühle statt. Der gestürzte Präsident Bazoum rief die USA und die gesamte internationale Gemeinschaft dazu auf, die verfassungsmäßige Ordnung in seinem Land wieder herzustellen. In einem am Donnerstag in der "Washington Post" veröffentlichten Artikel schrieb er, er sei eine Geisel der Putschisten. Ein erfolgreicher Putsch in Niger werde verheerende Folgen haben für sein Land, die Region und die ganze Welt.