Bombino fehlt. Die Musiker seiner Band sind schon da, sie stehen plaudernd vor der Bühne, sie sind gut drauf, unterhalten sich mit den Leuten, die noch mit dem Aufbau beschäftig sind. Die Sonne scheint, die Berge, die man von fast überall in der Stadt sieht, flirren im blauen Himmel wie Sinnestäuschungen. Dann schlendert Bombino heran, der traditionelle Kaftan der Tuareg umhüllt seine schmale Gestalt, die Gesichtszüge sind fein, er grüßt höflich, legt die Hand auf sein Herz, deutet eine Verbeugung an. Er wirkt ganz in sich gekehrt. Dann greift er zur Gitarre und fängt an zu spielen.
Omara Moctar, genannt Bombino, ist der erste Grammy-Nominierte aus dem westafrikanischen Land Niger, seine Gitarrenmusik wird von Rock-Größen wie Keith Richards gefeiert. Sonst landet sein Heimatland vor allem durch Gewalt in den Schlagzeilen. Wie durch den Militärputsch Ende Juli. Dass Bombino nun in Innsbruck auf der Bühne steht, war zwar seit Langem geplant. Doch die Wirren des Putsches hätten den Plan fast zunichte gemacht.