Tausende Menschen warfen der Partei von Präsident Vucic am Sonntag erneut Wahlbetrug vor und forderten, die Abstimmung zu annullieren. Einige Demonstranten versuchten, in das Rathaus der Hauptstadt Belgrad einzudringen.
Video Ausschreitungen bei Wahl-Protesten in Serbien

STORY: Eine Woche nach den Parlamentswahlen in Serbien ist es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Tausende Menschen gingen am Sonntag in der Hauptstadt Belgrad auf die Straße und forderten eine Annullierung der Wahl. Die Polizei setzte laut Augenzeugen Pfefferspray ein, nachdem die Menge versucht hatte, in das Belgrader Rathaus einzudringen. Einige Demonstranten kletterten auf das Gebäude, warfen Steine und schlugen Fenster ein. Am späten Abend drängte die Polizei die Demonstranten schließlich vom Rathaus ab. Eine internationale Wahlbeobachtungsmission hatte am Montag erklärt, die Regierungspartei SNS von Präsident Aleksandar Vucic habe sich durch Medienbeeinflussung und Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe wie Stimmenkauf einen unfairen Vorteil verschafft. Vucic erklärte, die Wahlen seien fair verlaufen. Marinika Tepic, Bündnis "Serbien gegen Gewalt" "Das Einzige, was dieser Staat seinen Bürgern bieten sollte, war die freie Wahl derjenigen, die das Land führen", sagt die Oppositionspolitikerin Marinika Tepic, die aus Protest in den Hungerstreik getreten ist. "Aber sie haben sie gestohlen, Vucic - ihr habt nicht nur eine, sondern Tausende und Abertausende von Stimmen gestohlen." Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am vergangenen Wochenende hatte Vucics Partei nach vorläufigen Ergebnissen rund 46,7 Prozent der Stimmen erhalten, gefolgt vom Mitte-Links-Oppositionsbündnis "Serbien gegen Gewalt" mit 23,6 Prozent.