GDL-Chef Claus Weselsky hatte bereits angedeutet, dass er eine Tarifrunde ohne Streiks für wenig wahrscheinlich hält. Die GDL verhandelt laut Bahn für rund 10.000 Beschäftigte.
Video Bahn und Lokführergewerkschaft GDL sprechen - Zeichen auf Streik

STORY: Schon zum Auftakt der Tarifrunde zwischen Deutscher Bahn und Lokführergewerkschaft GDL stehen die Zeichen auf Streik. GDL-Chef Claus Weselsky bekräftigte am Donnerstag in Berlin zum Verhandlungsbeginn die Gewerkschaftsforderungen und warnte die Bahn, vor einem schlechten Angebot. Claus Weselsky, GDL-Chef: "Die Zeichen scheinen auf Sturm zu stehen, denn die Arbeitgeberseite verlautbart ja die ganze Zeit schon, dass eine Arbeitszeitabsenkung nicht zu machen ist. Und da sage ich an der Stelle: Ohne Arbeitszeitabsenkung wird es keinen Tarifabschluss geben. Deswegen stehen die Zeichen ein Stück weit auf Auseinandersetzung. Aber, wir werden sehen, was am ersten Verhandlungstag kommt." Bahn-Personalvorstand Martin Seiler zeigte sich verhandlungsbereit und kündigte ein Angebot mit substanziellen Verbesserungen an. Details wollte er zunächst nicht nennen. Martin Seiler, Bahn-Personalvorstand: "Ich glaube, wir werden Sie nicht enttäuschen, was das Volumen angeht, was wir gleich auf den Tisch legen. Sodass auch da deutlich wird, dass wir die Hand reichen zu einer Lösung. Und das muss das Interesse von beiden Seiten sein. Denn wir haben eine große Verantwortung. Und das darf man nicht vergessen, wir sind in der Vorweihnachtszeit, die Fahrgäste wollen planen und ich glaube, wir müssen alle wissen, in welcher Zeit wir jetzt sind, auch um uns herum. Und deswegen setzen wir auch hier ein Zeichen mit einem ersten guten Angebot. Und jetzt geht es darum, ob die Lokführergewerkschaft bereit ist, mit uns ernsthaft zu verhandeln." Der bisherige Tarifvertrag mit der GDL ist Ende Oktober ausgelaufen. Weselsky hatte bereits angedeutet, dass er eine Tarifrunde ohne Streiks für wenig wahrscheinlich hält. Die GDL verhandelt laut Bahn für rund 10.000 Beschäftigte. Sie verlangt unter anderem 555 Euro monatlich mehr. Zudem soll die Arbeitszeit für Schichtarbeiter ohne Lohnkürzung auf 35 von 38 Stunden die Woche gesenkt werden. Die Laufzeit soll zwölf Monate nicht übersteigen. Die Bahn hatte die Forderungen der Gewerkschaft als völlig überzogen bezeichnet. Sie beliefen sich auf ein Volumen von über 50 Prozent mehr. Die Bahn hatte eine Art Schlichtung gleich zu Beginn der Gespräche vorgeschlagen. Die GDL hatte dies jedoch abgelehnt.