In Bolivien feiern Gäubige ein uraltes Fest, bei dem die Schädel der Vorfahren geehrt werden.
Video Der Tag der Schädel

In der bolivianischen Stadt La Paz haben viele Menschen am Montag den Tag der Schädel gefeiert. Viele Indigene glauben, dass die Schädel wundersame Kräfte haben und Unheil abwenden können. Sofia Irusta ist eine von Ihnen. O-TON SOFIA IRUSTA, GLÄUBIGE: "Wenn jemand in der Familie krank ist, dann sage ich ihm, bitte heile uns, und das tut er dann. Alles, was ich mir wünsche, erfüllt er. Das ist es, was ich an meinem Schädel schätze." Traditionell werden die Schädel geschmückt und geehrt. Manche werden von einer Generation zur nächsten weitergegeben. O-TON MELVI MARISCAL, GLÄUBIGE: "Sie sind meine kleinen lieben Seelen. Sie tun Wunde, alles was man will. Sie helfen einem beim Lernen, auf der Arbeit, und bringen Gesundheit. Sie beschützen einen und greifen einem ein bisschen unter die Arme." Der Ritus stammt aus vorkolumbianischer Zeit. Die katholische Kirche unterstützt den Brauch nicht. Vor Jahren weigerte sich einmal ein Priester, die Schädel zu segnen, daraufhin kam es zu Unruhen. Seitdem bietet die Kirche wieder Segnungen für die Schädel an.