Für die Krönung von Großbritanniens König Charles III. kehrt der historische "Stone of Scone" von Edinburgh nach London zurück. Nicht alle Bürger sind allerdings von Pomp und jahrhundertealten Traditionen der britischen Monarchie begeistert.
Video Eine Stein für den König

STORY: Nein, im Krönungssaal von Westminster Abbey hat niemand einen großen Gesteinsbrocken liegen lassen. Hier harrt der "Stone of Scone" auf seinen nächsten historischen Moment. Seit rund 700 Jahren werden britische Monarchen auf diesem Stein gekrönt. Am kommenden Samstag wird er Teil der Zeremonie für König Charles III. sein. Früher war der Stein in Schottland zu Hause. Englands König Edward I. ließ ihn Ende des 13. Jahrhunderts nach London bringen, wo er in den traditionellen Krönungsstuhl eingearbeitet wurde. Joseph Morrow, Repräsentant des Königs in Schottland: "Die verstorbene Königin brachte ihn 1996 aus Freundlichkeit nach Schottland zurück, und jetzt ist es ein Symbol von Einheit und Freundschaft und Teil des schottischen Beitrags zur Krönung." Die vorübergehende Rückkehr des Steins aus dem schottischen Schloss Edinburgh nach Westminster wurde am Samstag mit einer Zeremonie begangen. Und auch am Sonntag liefen die Vorbereitungen für die erste Krönung in Großbritannien seit 70 Jahren auf Hochtouren. Soldaten aus allen Teilen des Vereinigten Königreichs und aus Staaten des Commonwealth übten die Militärprozession für die Feierlichkeiten. Laut Angaben der britischen Armee wurden einige Einheiten extra von Auslandseinsätzen zurück auf die Luftwaffenbasis im Süden Englands geflogen, unter anderem aus Irak, Kenia und Estland. Nicht allen gefällt der royale Pomp. Britische Republikaner haben Proteste während der Krönungsfeierlichkeiten angekündigt. Unter anderem wollen sie entlang der Route, die König Charles mit seiner goldenen Kutsche durch London nehmen soll, demonstrieren. Laut Umfragen haben Unterstützung und Interesse für die Monarchie in Großbritannien abgenommen. So beliebt wie seine im letzten Jahr verstorbene Mutter, Queen Elizabeth II., ist König Charles demnach noch nicht.