Video Endlich wieder frei: Geiseln berichten über Hamas-Gefangenschaft

Video: Endlich wieder frei: Geiseln berichten über Hamas-Gefangenschaft
STORY: Zurück im Arm ihres Vaters. Fast zwei Monate war Mia Leimberg in den Händen der Hamas. Kämpfer der radikal-islamischen Palästinensergruppe hatten die 17-Jährige und ihre Mutter Gabriela am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt. Mit dabei: auch ihr kleiner Hund Bella. Für Mia Trost und extra Problem zugleich. "Wir haben sie mit unseren Essensresten gefüttert und sie hat versucht, an dem Ort, wo wir untergebracht waren, herumzulaufen, also mussten wir dafür sorgen, dass sie nicht zu viel erkundet. Aber im Großen und Ganzen war sie mir eine große Hilfe, sie hielt mich auf Trab, sie war eher eine moralische Stütze, auch wenn sie das gar nicht sein wollte. Aber ja, ich bin einfach so froh, dass ich es geschafft habe, diesen Weg mit ihr zu gehen." Im Zuge der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas in der vergangenen Woche waren Mia und ihre Mutter freigekommen. Sie hätten viel durchgemacht, sagt Gabriela, nun gehe es ihnen aber eigentlich gut. "Langsam, langsam versuchen wir, zum normalen Leben zurückzukehren. Ich denke, wir sind noch in der Phase, in der wir uns mit unserer Familie, Freunden und all den Menschen treffen, die auf uns gewartet haben. Sie waren in der sehr schwierigen Situation, nicht zu wissen, was mit uns passiert. Bis sie uns sahen, wussten sie nicht, ob wir am Leben waren oder in welchem Zustand wir uns befanden." Bei dem Überfall der Hamas am 7. Oktober waren nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen in Israel getötet und über 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Einer von ihnen war Anucha Angkaew aus Thailand. Der 28-Jährige hatte in Israel auf einer Avocadofarm gearbeitet. Als die Hamas an dem Morgen anfing, Raketen auf den Süden Israels abzuschießen, suchte er mit fünf Landleuten zuerst Schutz im Kibbuz. Dann tauchten die islamistischen Kämpfer auf. Zwei Thailänder wurden getötet, der Rest der Gruppe wurde auf einen Pickup geladen. "Sie brachten uns zuerst zu einem verlassenen Haus, das wie ein Lager aussah. Sie mussten erst überprüfen, ob wir vielleicht Waffen dabei hätten. Dann fesselten sie uns." Später seien sie dann in einen der Tunnel gebracht worden, wo sie anfangs auch geschlagen worden seien, später habe sich die Gewalt nur noch gegen ihre israelischen Mitgefangenen gerichtet. Dass währenddessen Israel den Gazastreifen über ihnen bombardierte, bekamen die Geiseln in ihrem unterirdischen Gefängnis nicht mit. "Ich möchte, dass sie aufhören zu kämpfen. Mir tun die Thais leid, die zur Arbeit nach Israel fuhren und nichts über den Konflikt wussten. Ich wünschte, sie würden aufhören, aufeinander zu schießen". Hoffnungen, die einwöchige Feuerpause, während der Anucha, Mia und rund 100 weitere Geiseln freikamen, könne vielleicht verlängert werden, hatten sich am vergangenen Freitag zerschlagen. Seitdem hat Israel seine Offensive ausgedehnt. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden im Gazastreifen vom Dienstag wurden seit Kriegsbeginn rund 16.300 Menschen getötet. Tausende Menschen werden noch vermisst und liegen wohl unter den Trümmern zahlloser zerstörter Häuser begraben.
Bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober hatten Kämpfer der radikal-islamischen Palästinensergruppe rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Darunter auch die 17-Jährige Mia aus Jerusalem und den 28-Jährigen Anucha aus Thailand.

PRODUKTE & TIPPS