Eine palästinensische Hilfsorganisation schafft in Chan Junis Möglichkeiten zum Spielen und Zusammentreffen für Kinder, die durch den Krieg in den Süden des Gazastreifens fliehen mussten.
Video Gaza: Ablenkung für Kinder im Kriegsgebiet

STORY: Eine palästinensische Hilfsorganisation nutzt die Waffenruhe im Gazastreifen, um Spielaktivitäten für geflohene Kinder zu organisieren. Und sie so von der Zerstörung und den Belastungen des Krieges abzulenken. In Chan Junis, im Süden des Gazastreifens, trafen sich Kinder am Dienstag auf einem Schulhof. Sie sangen Lieder und bewegten sich gemeinsam zum Dabka, einem traditionellen palästinensischen Tanz. Das Watan Youth Center hat diese Initiativen für über 20 Schulen und Unterkünfte organisiert. Die Hoffnung ist, während des Waffenstillstands so möglichst viele Kinder zu erreichen. Samer Nofal ist Leiter der Aktivitäten des Watan Youth Centers: "Die meisten Kinder leiden unter der Angst vor den Bombenangriffen und dem Krieg. Unsere Aufgabe hier ist es, dafür zu sorgen, dass sie glücklich sein können. So wie die Kinder überall auf der Welt. Sie haben das Recht, sich während dieser Zerstörung auszudrücken, sie verdienen es, zu spielen und glücklich zu sein." Die Kinder nähmen die Angebote dankbar an, so wie dieses Mädchen: "Ich bin so glücklich über die Spiele, ich bin so glücklich über diesen Waffenstillstand und dass es keinen Krieg gibt, hoffentlich hält der Waffenstillstand an." Die Waffenruhe bietet auch die Möglichkeit, Lieferungen mit Hilfsgütern zu verstärken. Besonders im Norden des Gazastreifens, der durch die militärischen Einsätze der letzten Wochen praktisch abgeschnitten von der Außenwelt war. Seit Beginn der Waffenruhe hat sich die Anzahl der Lastwagen mit Hilfsgütern mehr als verdoppelt. Hilfsorganisationen gehen jedoch davon aus, dass dies nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass Krankheiten noch mehr Menschen töten könnten als die Bomben. Zu wenige Lebensmittel und regenreiche Tage, die mangelnde Versorgung mit sauberem Trinkwasser und die zerstörte Infrastruktur verschärfen die humanitäre Lage weiterhin. Für die Kinder in Chan Junis bleibt die Situation - wie für den Rest der Zivilbevölkerung im Gazastreifen - also trotz Atempause angespannt.