Der 2022 als Tourist im Iran festgenommene Spanier Santiago Sanchez ist kurz nach dem Jahreswechsel nach Madrid zurückgekehrt und sprach dort von seiner Zeit in Gewahrsam - sowie von neuen Reiseplänen.
Video Jubel für spanischen Iran-Rückkehrer

STORY: Er ist zurück nach über einem Jahr Haft im Iran, Familienangehörige und Freunde bereiten Santiago Sanchez am Dienstag einen begeisterten und emotionalen Empfang am Flughafen von Madrid. Zu Fuß hatte der Spanier und Fußballfan den Weg zur WM in Katar angetreten und war 2022 im Iran festgesetzt worden, wegen des Verdachts der Spionage, hieß es. Der bei seinem Verschwinden 41-Jährige äußerte sich zu seiner Heimkehr und zur Zeit in Gefangenschaft. "Wie man sieht, kann ich es nicht glauben. Es war sehr lang und hart, aber jetzt bin ich in meinem Land. Wir wissen gar nicht, was für ein Glück wir haben, hier geboren zu sein." "Ich verbrachte 15 Monate im Angesicht einer möglichen Todesstrafe, niemand wusste es, ich behielt es für mich und kaute an meinen Nägeln. Es war viel, aber ich hielt es für mein Problem. Denn Groll zu hegen, ist nicht gut. Mir wurde klar, dass man im Leben viele Dinge verlernen muss, vieles von dem, was sie uns als Kinder beibringen." Das letzte direkte Lebenszeichen hatte der erfahrene Tourengänger und bekennende Fußballfan Anfang Oktober 2022 abgesetzt, als er Freunden ein Bild von sich an der irakisch-iranischen Grenze schickte, mit dem Hinweis, es handele sich um seine Einreise in die Islamische Republik. Dort hatte der Tod der jungen Iranerin Mahsa Amini im September 2022 in Haft monatelange Proteste gegen die Regierung ausgelöst. Sanchez wurde inhaftiert, nachdem er Aminis Grabstätte besucht und fotografiert hatte. Befragt nach seinen aktuellen Plänen gab Sanchez an, umgehend eine weitere Reise in den Iran vorzubereiten, als Zeichen für die Freiheit. Wolle ihm jemand einen Zaun vor die Nase setzen, werde er darüber springen, so der Spanier weiter.