Menschenrechtler entsetzt Vergewaltiger im Iran öffentlich hingerichtet

Gläubige Iraner beten am Schrein des Heiligen Saleh in Teheran
Gläubige Iraner beten am Schrein des Heiligen Saleh in Teheran
© Vahid Salemi / DPA
Eigentlich finden öffentliche Hinrichtungen im Iran selten statt. Doch dieses Jahr wurden so viele Personen exekutiert, wie zuletzt vor 15 Jahren – inszeniert für die Massen.

Irans Justiz hat einen Vergewaltiger öffentlich hinrichten lassen. Das Urteil sei in der Provinz Semnan im Nordosten des Landes vollstreckt worden, berichtete die mit der Justiz verbundene Nachrichtenagentur Misan. Der Mann war demnach wegen der Vergewaltigung von zwei Frauen in der Stadt Bastam zum Tode verurteilt worden.

Semnans Justizchef Mohammed Sadegh Akbari sagte demnach, der "entschlossene Umgang mit Straftaten, die gegen die öffentliche Sittlichkeit verstoßen" sowie "die moralische und psychische Sicherheit der Gesellschaft bedrohen" gehöre zu den Prioritäten der Justizbehörde der Provinz.

Iran wegen Hinrichtungen in der Kritik

Üblicherweise finden Hinrichtungen im Iran in Gefängnissen statt. Vor zwei Wochen hatte es jedoch bereits eine öffentliche Exekution gegeben. Bereits im August waren zwei wegen Mordes verurteilte Männer in der Nähe des Tatorts exekutiert worden. Öffentliche Hinrichtungen sind im Iran eigentlich selten. Die Todesstrafe wird in der Islamischen Republik in der Regel durch Erhängen vollstreckt.

Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die rigorose Anwendung der Todesstrafe im Iran. Der Justiz werfen sie vor, Hinrichtungen auch zur Einschüchterung kritischer Stimmen zu nutzen. 2025 sind bereits so viele Hinrichtungen verzeichnet worden wie seit 15 Jahren nicht mehr. Amnesty International zählte Ende September bereits mehr als 1000 Hinrichtungen. Der Iran ist nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen das Land mit den meisten Hinrichtungen nach China.

DPA · AFP
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