Auslöser für die Ermittlungen war ein Zeitungsinterview mit einer ehemaligen Mitarbeiterin der Personalabteilung des Erzbistums Köln, die Woelki im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal schwer belastet hatte.
Video Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kardinal Woelki

STORY: Die Staatsanwaltschaft Köln hat strafrechtliche Ermittlungen gegen Rainer Maria Kardinal Woelki aufgenommen. Untersucht werde der Vorwurf der falschen eidesstattlichen Versicherung, hieß es. Zuvor hatte eine ehemalige Mitarbeiterin der Personalabteilung des Erzbistums Köln Woelki in einem Zeitungsinterview schwer belastet. Der Vorwurf: Woelki sei frühzeitig über Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz informiert worden. Woelki hatte in zwei eidesstattlichen Versicherungen vor Gericht erklärt, erst im Juni dieses Jahres mit den Missbrauchs-Vorwürfen befasst gewesen zu sein. Nach Bekanntwerden der Ermittlungen wies Woelki eneut alle Vorwürfe gegen ihn als unberechtigt zurück. Jürgen Kleikamp, Pressesprecher des Erzbistums Köln, sagte am Mittwoch: "Ich gehe mal davon aus, dass bei diesen Ermittlungen das Gleiche herauskommen wird, wie bei den bisherigen Bemühungen der Staatsanwaltschaft, die ja bereits zweimal gesagt hat: In dieser Sache gibt es nicht einmal einen begründeten Anfangsverdacht. Und ich glaube auch, dass die neuen Vorwürfe, die in einem Zeitungsinterview erhoben worden sind, wenig Substanz haben." Maria Mesrian von der Kirchenbewegung Maria 2.0 begrüßte dagegen die Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft gegen Woelki. Jetzt müssten er und die gesamte Spitze des Bistums ihre Ämter ruhen lassen, so Mesrian: "Also er kann ja nicht zurücktreten, weil er auf den Papst wartet, der diesen Rücktritt annehmen muss. Aber natürlich wäre es geboten rein menschlich zu sagen, ich lasse meine Ämter ruhen. Und ich muss dazufügen, die ganze Kölner Bistumsspitze müsste jetzt ihre Ämter ruhen lassen. Weil nach den Aussagen von Frau Dahm wissen wir, dass alle etwas gewusst haben. Diese ganze Bistumsspitze ist involviert und weiß ganz genau, was passiert ist.” Das Erzbistum will jetzt prüfen, ob gegen die ehemalige Mitarbeiterin, die Woelki belastet hat, arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet werden müssen. Diese habe aus dem sensiblen Bereich der Personalführung berichtet und dafür ihre Vertrauensstellung benutzt, heißt es in einer Stellungnahme.