Video Kritiker über Cannes: "Nur Knaller, keine Lückenfüller"

Video: Kritiker über Cannes: "Nur Knaller, keine Lückenfüller"
STORY: Nur noch kurz müssen sich Filmfans und Kritiker gedulden, dann zeigt Frankreichs Glamour-Mekka wieder einmal, was es draufhat. Am Dienstag beginnen in Cannes die 76. Filmfestspiele. Zur Eröffnung läuft "Jeanne Du Barry", mit Johnny Depp in seiner ersten großen Rolle seit der juristischen Schlammschlacht mit seiner Ex-Frau Amber Heard. Nicht der einzige Hingucker beim Top-Festival an die französische Riviera. Cannes zieht Stars aus aller Welt an. Scott Roxborough vom Branchenmagazin "The Hollywood Reporter" erklärt, warum: "Cannes ist einfach das Größte, das Spektakulärste. Es ist völlig übertrieben, auf die beste und die schlimmste Art und Weise. Der Rote Teppich ist hier größer und extravaganter als jeder andere Rote Teppich auf der Welt. Es gibt mehr Stars, es gibt größere Filme." Zum Beispiel "Indiana Jones und das Rad des Schicksals". Teil fünf der legendären Filmsaga feiert in Cannes Premiere, 15 Jahre nachdem Harrison Ford zuletzt in der gleichnamigen Titelrolle nach Schätzen und Schurken jagte. Berührungsängste mit Blockbustern gibt es auf dem Traditionsfestival nicht. Gleichzeitig ist Cannes eine Bühne für Arthouse- und Autorenkino. Von Wes Anderson über Martin Scorsese, Leonardo DiCaprio Wim Wenders oder Ken Loach: Viele alte Bekannte und frühere Preisträger kommen wieder an die Croisette. Scott Roxborough: "Diese Kombination: nur Knaller, keine Lückenbüßer, es ist ein unglaubliches Line-Up." Ruben Östlund, der 2022 mit seiner Satire "Triangle of Sadness" die Goldene Palme gewann, leitet in diesem Jahr die Jury, die über insgesamt 21 Filme im Wettbewerb entscheiden soll. Auch andere Stars sind schon an der Cote d'Azur eingetroffen, viele werden in den kommenden Tagen folgen. Roxborough rechnet mit vor-pandemischen Zuständen. "Ich denke, es wird wie in den alten Tagen sein, wie 2018, 2019, als die Leute Geld ausgaben, als gäbe es kein Morgen. Ich glaube, dass viele Leute wirklich eine Art aufgestaute Party-Energie haben, weil sie so viele Jahre zu Hause festsaßen und nicht in der Lage waren, mit all ihren Freunden aus der ganzen Welt in dieser Branche zusammenzukommen und es wirklich krachen zu lassen." Trotz aller Glanz- und Glamourpartys ist das Festival nicht völlig immun gegen die Probleme der realen Welt. Die französische Stromgewerkschaft CGT hat damit gedroht, den Strom abzustellen, um gegen die Rentenreformpläne von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu protestieren. Festivaldirektor Thierry Fremaux sagte dazu am Montag, er sei in einem "positiven Dialog" mit der Gewerkschaft. Demonstrationen am Festivalzentrum waren in den vergangenen Jahren untersagt. Aktionen von Klimaaktivisten könnten laut Fremaux in diesem Jahr aber möglich sein.
Das 76. Filmfestival startet am Dienstagabend mit "Jeanne Du Barry", einem Drama mit Johnny Depp. Von der Mischung aus Blockbustern und Arthouse-Filmen im Programm zeigt sich der Kritiker Scott Roxborough begeistert.

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