Forscher der Sheffield Hallam University in England sind auf ein Verfahren gestoßen, dass die Früherkennung von Krebs revolutionieren könnte.
Video Leben retten per Fingerabdruck? Neuer Brustkrebs-Test könnte Mammographie ersetzen

STORY: Ein einfacher Fingerabdruck könnte in Zukunft bei der Erkennung von Brustkrebs helfen. Daran zumindest arbeiten Forscher der Sheffield Hallam University in England. Aufwändigere Tests, wie die Mammographie, könnten somit ersetzt werden. Die Hoffnung der Wissenschaftler: Leben retten, Geld sparen und die Anzahl der wichtigen Vorsorgetests erhöhen. Simona Francese ist Professorin für forensische und bioanalytische Massenspektrometrie, einer Disziplin also, die das Atomgewicht von Partikeln und Molekülen misst, um sie zu identifizieren. „Indem wir die Patientin mit der Fingerspitze über den Metallträger streichen lassen, übertragen wir eine sehr dünne Schweißschicht von der Fingerspitze direkt auf das Material. Schweiß enthält viele verschiedene Moleküle, aber was uns interessiert, sind Proteine. ” Die forensische Forschung der Professorin zielte ursprünglich darauf ab, die Profile kriminell gewordener Tatverdächtiger. Die Erkenntnis, dass über Schweiß auch ein Krebsmarker gewonnen werden kann, war ein Aha-Moment. "Die unterschiedlichen Ausprägungen dieser Proteine sagen uns, ob eine Patientin eine gutartige Pathologie hat oder Krebs im Frühstadium oder ob er bereits metastasiert hat. Wir nutzen künstliche Intelligenz." Die Forschung hier in Sheffield gilt als bahnbrechend. Dabei kommt eine Methode der Massenanalyse von chemischen Verbindungen zum Einsatz. Die dabei verwendeten Geräte werden vom US-Unternehmen Waters Corporation in Großbritannien hergestellt. Der nicht-invasive Fingerabdrucktest könnte die Mammographie ersetzen - ein Verfahren, das ausschließlich in Fachzentren durchgeführt werden kann, in Anwesenheit von geschultem Fachpersonal. Doch im Moment, so die Professorin, seien Mammographien und Biopsien - also Entnahmen von Gewebeproben - die Mittel der Wahl. „Ich ermutige Frauen auf jeden Fall weiter, diese Tests zu machen, weil sie immer noch Leben retten.“