Das westliche Militärbündnis will demonstrativ die Ukraine unterstützen und ihr einen Weg zur Mitgliedschaft aufzeigen.
Video Litauen: Hohe Erwartungen an Nato-Gipfel

STORY: Es ist der zweite Nato-Gipfel in Kriegszeiten - und die Erwartungen an das Treffen im litauischen Vilnius sind entsprechend hoch. Das westliche Militärbündnis will demonstrativ die Ukraine unterstützen und ihr einen Weg zur Mitgliedschaft aufzeigen. Offen ist aber bislang, was genau die Nato der Regierung in Kiew anbieten wird. "Unser Gipfel wird eine klare Botschaft senden: Die Nato steht zusammen, und Russlands Aggression wird sich nicht rechnen", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor dem Treffen. Der Ukraine solle eine klare Beitritts-Perspektive gegeben werden. In den Wochen vor dem Gipfel war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj durch mehrere Nato-Mitgliedsländer gereist und hatte für einen Nato-Beitritt seines Landes geworben. Selenskyj geht zwar nicht davon aus, dass sein Land noch während des Krieges Nato-Mitglied werden kann. Aber er erwartet vom Gipfel ein klares Signal, dass der Ukraine die Aufnahme in das Bündnis offen steht. Ein weiteres Thema des Nato-Gipfels ist die bislang von der Türkei blockierte Mitgliedschaft Schwedens. Stoltenberg hofft auf einen Durchbruch am Montag, wenn sich im Vorfeld der Konferenz der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson in Vilnius zu bilateralen Gesprächen treffen. Erdogan wirft Schweden vor, in der Türkei als Terroristen eingestufte Menschen aufgenommen zu haben. Schweden hat nach der Invasion der Ukraine seine Jahrzehnte alte Neutralität aufgegeben und die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Diese muss einstimmig von allen Mitgliedern bewilligt werden.