Per Dekret stellte der brasilianische Präsident die Territorien unter Schutz und löste damit ein Wahlversprechen ein, die Politik seines Amtsvorgängers Bolsonaro zu revidieren.
Video Lula erkennt sechs indigene Gebiete an

STORY: Brasiliens Präsident Lula da Silva hat ein Dekret zur rechtlichen Anerkennung indigener Gebiete unterzeichnet. Die sechs Territorien sollen so vor negativen Folgen von Landwirtschaft, Bergbau und Abholzung geschützt werden. Die Unterzeichnung fand am Freitag in der Hauptstadt Brasilia statt, bei einem Jahrestreffen von Vertretern indigener Völker. Einige zeigten sich enttäuscht, dass nicht mehr Gebiete unter Schutz gestellt wurden. "In unserer Region gibt es ein Gebiet, das abgegrenzt und ratifiziert werden muss, wie viele andere Gebiete in Brasilien auch. Wir wollen hier unterstreichen, dass dieser Kampf von grundlegender Bedeutung ist, denn ohne indigenes Land gibt es kein Leben." Etwa 300 indigene Gruppen leben in 730 Gebieten in ganz Brasilien, offiziell sind aber nur rund 430 anerkannt. Mit seinem Dekret will der linke Präsident Lula sein Wahlversprechen einlösen, die Politik seines rechtspopulistischen Amtsvorgängers Jair Bolsonaro zu revidieren. Dieser hatte stets argumentiert, Brasiliens Ureinwohner hätten zuviel Land. Unter Bolsonaros Präsidentschaft hatte die Zahl illegaler Holzfäller und Goldgräber in der Amazonas-Region stark zugenommen.