Reuters-Recherchen belegen, wie der US-Konzern systematisch Produkte erfolgreicher Konkurrenten kopiert und sie dann als Eigenmarke verkauft.
Video Neue Vorwürfe gegen Amazon

Ein Marktplatz, auf dem es alles zu kaufen gibt, und der auch anderen Händlern einen fairen Zugang gewährt - so stellt sich Amazon gerne selbst dar. Dass dieses Bild nicht der Wahrheit entspricht, zeigt eine neue Datenanalyse der Nachrichtenagentur Reuters. Aus internen Dokumenten, E-Mails und Strategie-Papieren, die Reuters vorliegen, geht hervor, dass das US-amerikanische Unternehmen systematisch Produkte anderer Hersteller kopiert, um sie als Eigenmarke zu verkaufen. Außerdem manipuliert der Konzern in Indien die Suchergebnisse, um eigene Produkte prominenter zu platzieren. Die Recherche bestätigt Vorwürfe, die bereits von anderen gegen das Unternehmen erhoben wurden. Amazon wies die Ergebnisse der Reuters-Recherche zurück und sagte, sie seien haltlos und faktisch falsch. Der globale Handelsriese steht schon seit längerer Zeit in der Kritik. Immer wieder gibt es Berichte, wie Amazon Steuerzahlungen umgeht und seine Mitarbeiter ausbeutet. In mehreren Ländern wird gegen den Konzern wegen unlauterer Handelspraktiken und Wettbewerbsverstößen ermittelt. Die Reuters-Recherche könnte den Rufen nach einer stärkeren Regulierung nun weiteren Auftrieb geben.