"Medium" Gut gesprudelt: Warentest findet in Mineralwasser kaum Mineralstoffe und hat trotzdem wenig zu motzen

Frau trinkt Wasser
Viele von Warentest geprüfte Mineralwässer schmecken "tadellos". (Symbolbild)
© Daniel Reiter / VisualEyze / Picture Alliance
Lohnt sich der Kauf von Mineralwasser, obwohl gutes Wasser auch aus der Leitung kommt? Stiftung Warentest hat 29 "Medium"-Mineralwässer geprüft. Eine beliebte Eigenmarke floppt.

Deutschland hat es gut. Wasser kann man hierzulande getrost direkt aus der Leitung trinken. Die Qualität gibt das her. Trotzdem bevorzugen viele Mineralwasser, am liebsten mit nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Kohlensäure. "Medium" ist die mit Abstand meistverkaufte Mineralwasser-Variante. Stiftung Warentest hat 29 Mineralwässer mit mittlerem Kohlensäuregehalt geprüft, darunter 14 Eigenmarken und 15 "regional bedeutende Markenwasser". Das Ergebnis macht Durst auf mehr.

Es steht Mineralwasser drauf, in den Flaschen stecken aber meist nur wenige Mineralstoffe drin – und das ist erlaubt. Seit Jahrzehnten ist keine Mindestmenge an Mineralstoffen mehr vorgeschrieben. Das zeigt sich auch im Test. In manchen Test-Wassern ist der Mineralstoff-Gehalt so gering, dass in Teilen Deutschlands sogar das Leitungswasser mineralstoffreicher ist. Nur drei Produkte liefern, orientiert man sich an den Vorgaben der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung, einen hohen Gehalt. Dass das aber kein Garant für Top-Qualität ist, zeigt das Endergebnis. Keines dieser drei Wässer gehört zu den besten.

Billiges Mineralwasser ist top

Wer günstig kauft, ist gut beraten. Von den acht "sehr guten" Mineralwässern im Test, gehören gleich mehrere zu den Allerbilligsten. Sowohl das Medium-Wasser von Kaufland K-Classic "Quelle Löningen", als auch "Qunitus Quelle" von Penny und Saskia vom Discounter-Lidl (Quelle Jessen) gibt es für 18 Cent pro Liter. Alle drei Produkte liefern mit der Benotung 1,4 die beste Qualität im Vergleich. 

Warentest findet insgesamt wenig auszusetzen. "Fast Dreiviertel der Wässer schmecken tadellos", urteilen sie. Es wurden keine Keime gefunden, auch die Funde von kritischen Stoffen wie Uran waren gering. Im Endergebnis heißt das: Acht mal "sehr gut", 18 mal "gut", einmal "befriedigend" und zweimal "ausreichend". Die Schlusslichter des Vergleichs stellen dm mit "Ivorell" und das Edeka "Gut & Günstig"-Mineralwasser. Zu Abwertungen kam es, weil die Tester in "Ivorell" Substanzen fanden, "die nachweislich aus der PET-Kunststoffflasche ins Getränk geraten". Im Edeka-Produkt stimmten die Angaben zu Mineralstoffen auf dem Etikett nicht mit dem Inhalt des Wassers überein. Allerdings ist das "Gut & Günstig"-Wasser "mit dieser Quelle laut Anbieter nicht mehr im Handel".

Alle Ergebnisse des Tests finden Sie gegen Gebühr auf test.de

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