Neben den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine soll die Transformation der globalen Agrar- und Ernährungssysteme auf der zweitägigen Konferenz "Politik gegen Hunger" in Berlin ein zentrales Thema sein.
Video Özdemir - EU soll sich um alternative Getreide-Exportrouten kümmern

STORY: Beginn der Konferenz "Politik gegen Hunger" am Dienstag in Berlin. Zentrales Thema unter anderem das von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Getreide-Abkommen, das trotz des Krieges die Ausfuhr über das Schwarze Meer ermöglichen soll. Russland droht jedoch mit der Kündigung der Vereinbarung. Daher appellierte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am Dienstag in Berlin an die EU-Kommission, alternative Getreide-Exportrouten auszubauen. "Insofern wäre es natürlich gut, Druck zu machen auf Russland, dass sie das Getreide-Abkommen nicht als Waffe benutzen. Gleichzeitig sollten wir als Europäische Union aber alles dafür tun, dass wir die alternativen Routen so ausbauen, dass wir relevante Mengen transportiert bekommen. Denn solange Putin an der Macht ist, solange jemand Putinesques - ich formuliere es extra mal offen - in Moskau das Sagen hat, wird da immer dieses Druckmittel da sein gegenüber der Ukraine. Insofern macht es auch unter Wirtschaftlichkeit-Gesichtspunkten, gerade wenn man es ernst meint mit dem Versprechen, dass die Ukraine Mitglied in der Europäischen Union werden soll. Und wir meinen das ernst. Dass wir uns dann diesem Thema widmen. Und ich appelliere an die Europäische Kommission, das Thema jetzt in die Hand zu nehmen." Vor allem afrikanische Länder sind schwer von den Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen, der die Lieferung von Getreide und anderen Nahrungsmitteln unterbrochen und Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben hat. Neben den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine soll die Transformation der globalen Agrar- und Ernährungssysteme auf der zweitägigen Konferenz ein zentrales Thema sein. Eigentlich hatten die Vereinten Nationen sich das Ziel gesetzt, den Hunger bis 2030 auf der Erde endgültig zu besiegen.