Der deutsche Landwirtschafts- und Ernährungsminister Cem Özdemir besuchte am Freitag einen Hof in der Oblast Kiew, östlich der ukrainischen Hauptstadt.
Video Özdemir in der Ukraine: Bin Außenstelle des Kiewer Agrarministers

STORY: In vielen Silos in der Ukraine lagern nach wie vor Berge von Getreide, die angesichts blockierter Schwarzmeerhäfen nicht ausgeschifft werden können. Fünf Millionen Tonnen im Monat konnten vor dem Krieg auf diesem Wege exportiert werden. Der deutsche Landwirtschafts- und Ernährungsminister Cem Özdemir besuchte am Freitag einen Hof in der Oblast Kiew, östlich der ukrainischen Hauptstadt. Die Exportmöglichkeiten auf dem Landweg nach und nach auf mittlerweile über 30 Prozent der Seewegs-Kapazität zu steigern, sei ein Kraftakt gewesen, so Özdemir. "Also das ist schon ein Wahnsinns-Anstieg. Aber es hat einen Preis, einen hohen Preis. Es ist viel teurer, es ist viel aufwendiger, das merkt man. Und wir wissen nicht, wie lange wir die Alternativrouten brauchen, weil niemand von uns weiß, wie lange der Krieg geht. Also, man landet bei den Debatten immer am Ende bei der Frage: Wie können wir dafür sorgen, dass die Ukraine sich selber verteidigen kann?" "Solange dieser Krieg geht, ist mein Ministerium, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, wenn Sie so wollen, auch eine Art Außenstelle des ukrainischen Landwirtschaftsministers." Özdemir sagte seinem Amtskollegen zu, dass Deutschland 5 Mio. EUR für dringend benötigte Tierarzneimittel bereitstellen wird – dies sei nicht nur ein Anliegen der Landwirte, sondern diene auch der Lebensmittelversorgung der ukrainischen Bevölkerung. Zudem werden man 500.000 Euro zum Ausbau von Laborkapazitäten an der Grenze zu Rumänien bereitstellen, um die Abfertigung von Agrarexporten zu beschleunigen.