Aus einem Viertel in Gaza-Stadt sind laut Angaben von Einwohnern israelische Panzer abgezogen. Menschen, die vor den heftigen Kämpfen geflohen sind, fürchten aber weiter um ihre Sicherheit. Unterdessen hat Israel seine Angriffe auf den Süden des Gazastreifens und Ziele im Libanon fortgesetzt.
Video Palästinenser: "Wie soll ich nach Gaza zurückgehen?"

Kinder in einem Zeltlager in Gaza
STORY: Israel hat nach eigenen Angaben erneut Ziele der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Diese am Montag veröffentlichten Aufnahmen sollen Zerstörung von "terroristischer Infrastruktur" zeigen, so das israelische Militär. Reuters konnte Ort und Datum des Videos zunächst nicht unabhängig überprüfen. Am Dienstag wurden laut israelischen Angaben auch militärische Ziele in Syrien angegriffen, als Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Nachbarland am Montag. Unterdessen hat Israel auch seine Offensive im südlichen Gazastreifen fortgesetzt. Diese am Silvestertag veröffentlichten Aufnahmen sollen Kämpfe in Chan Junis zeigen. Bewohner der Gebiete östlich und nördlich der Stadt meldeten am Dienstag verstärkte israelische Luftangriffe und Panzerbeschuss. Gleichzeitig berichteten Einwohner des Bezirks Sheikh Radwan in Gaza-Stadt, israelische Panzer seien nach zehntägigen heftigen Kämpfen aus ihrem Viertel abgezogen. Für viele Palästinenser, die vor den Kämpfen in den Süden des Gazastreifens geflohen sind, ist eine Rückkehr ohne eine Waffenruhe allerdings nicht denkbar. "Es gibt keine Sicherheit, wie soll ich zurückgehen? Wenn wir das tun, könnten die Panzer auf uns zielen - so wie einige Leute nach Netzarim zurückgingen und erschossen wurden." "Bislang ist die Situation schwierig. Es gibt Luftschläge und Beschuss, es ist schwer zurückzugehen. Wenn es einen Waffenstillstand gibt, können wir zurückkehren. Wir wurden nach Rafah umgesiedelt, dort wurden Zelte aufgestellt und wir sind hiergeblieben. Was die Rückkehr betrifft, so können wir nicht zurück, es gibt Sperren und es ist schwer, in den Norden zu gelangen." "Unser Wunsch für das neue Jahr ist, dass sich die Juden vollständig aus dem Gazastreifen zurückziehen, damit wir wieder in unsere Häuser können. Mein Haus wurde von zwei Raketen getroffen, aber wenn ein Zimmer in Ordnung ist, werde ich darin bleiben, und wenn nicht, werde ich ein Zelt vor dem Haus aufstellen, zusammen mit meinem Mann, möge Gott ihn sicher zurückbringen." Israel hatte zuvor mitgeteilt, Reservisten aus dem Gazastreifen nach Hause zu schicken. Im Laufe der Woche sollten zwei Brigaden entlassen werden, hieß es am Montag. Israel hatte nach dem Überfall der radikal-islamischen Hamas am 7. Oktober 300.000 Reservisten eingezogen, was etwa zehn bis 15 Prozent der arbeitenden Bevölkerung entspricht. In Regierungskreisen hieß es zuletzt, dass zwischen 200.000 und 250.000 Reservisten gegenwärtig noch mobilisiert seien und daher bei ihrer Arbeit, Ausbildung oder Studium fehlten.