Damit haben die US-Republikaner ihre Machtübernahme im Repräsentantenhaus mit einer historischen Demonstration ihrer Zerstrittenheit begonnen: Zum ersten Mal seit 100 Jahren wurde der Vorsitzende der Kongress-Kammer nicht im ersten Wahlgang gewählt.
Video Repräsentantenhaus vertagt sich ohne Wahlergebnis

STORY: Das US-Repräsentantenhaus hat nach drei gescheiterten Wahlgängen die Abstimmung über den Vorsitz des Hauses vertagt. Der Fraktionschef der Republikaner, Kevin McCarthy, scheiterte am Widerstand von Vertretern des konservativen Flügels seiner Partei. Auf Antrag der Republikaner wird die Sitzung am Mittwoch fortgesetzt. Damit haben die US-Republikaner ihre Machtübernahme im Repräsentantenhaus mit einer historischen Demonstration ihrer Zerstrittenheit begonnen: Zum ersten Mal seit 100 Jahren wurde der Vorsitzende der Kongress-Kammer nicht im ersten Wahlgang gewählt. Unter den Republikanern tobt ein Richtungsstreit zwischen jenen Mitgliedern, die wie Ex-Präsident Donald Trump die Partei weiter nach rechts rücken wollen, und einem eher moderaten Flügel. McCarthy sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, als Minderheitsanführer nicht aggressiv genug den Demokraten die Stirn geboten zu haben. Für den 57-jährigen McCarthy stand viel auf dem Spiel. Im Fall seiner Wahl zum Speaker - auf Deutsch meist "Präsident" - des Repräsentantenhauses würde er in der politischen Rangfolge der USA an dritte Stelle aufsteigen nach US-Präsiden JoeBiden und Vizepräsidentin Kamala Harris. Damit wäre er der mächtigste Gegenspieler des Staatsoberhaupts. Im neuen, 118. Kongress verfügen die Republikaner im Repräsentantenhaus über 222 der 435 Sitze. McCarthy benötigte damit mindestens 218 Stimmen, um Nachfolger der Demokratin Nancy Pelosi zu werden.