Bis 2050 will das Land klimaneutral werden. Beim Ersatz von Öl- und Gasheizungen sollen die Bürgerinnen und Bürger finanzielle Hilfen bekommen. Die rechtsgerichtete SVP hatte vor dem Referendum für ein 'Nein' geworben.
Video Schweiz stimmt für mehr Klimaschutz

STORY: Die Stimmung im Wahlkampf war gespalten: Ja oder nein zu mehr Klimaschutz? Am Sonntag haben sich die Schweizerinnen und Schweizer in einer Volksabstimmung entschieden. Fast 60 Prozent votierten für ein neues Klimagesetz. Ziel ist es, das Land bis 2050 klimaneutral zu machen. Unter anderem durch einer schrittweise Reduzierung von fossilen Brennstoffen. Beim Ersatz alter Öl- und Gasheizungen sollen die Bürgerinnen und Bürger finanzielle Unterstützung bekommen. Insgesamt sieht das Gesetz mehr als drei Milliarden Franken für Klimaschutzmaßnahmen vor, verteilt über einen Zeitraum von zehn Jahren. Drei der vier größten Schweizer Parteien hatten für das Gesetz geworben, darunter auch die Grünen. Deren Abgeordnete Delphine Klopfenstein Broggini sagte knapp eine Woche vor dem Referendum: "Für mich ist es das Minimum, was die Schweiz heute tun muss. Vor drei Jahren haben wir das CO2-Gesetz verpasst, jetzt müssen vorankommen und wirklich Ziele setzen, die mit dem, was unsere Nachbarn tun, kompatibel sind." Piere-André Page von der rechtsgerichteten Volkspartei SVP erklärte vor der Wahl, Klimaneutralität bis 2050 bedeute ein automatisches Verbot von Öl, Benzin und Gas. "Und das wird für den Verbraucher ziemlich teuer werden, denn die Menschen werden auf Strom umsteigen müssen. Aber wir wissen, dass wir heute nicht genug Strom haben." Der Klimawandel schreitet in der Schweiz offenbar schneller voran als in anderen Gegenden der Welt. Laut dem Schweizer Bundesamt für Meteorologie waren die letzten zehn Jahre in der Alpenrepublik 2,5 Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt der vorindustriellen Zeit. Weltweit waren es 1,2 Grad.