Die schweren Kämpfe im ostukrainischen Bachmut dauern an. Vor allem Zivilisten leiden.
Video Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine - Putins Angebot zur Waffenruhe stößt aus Skepsis

STORY: In der Ukraine gehen die teilweise heftigen Kämpfe im Osten Landes weiter. In der inzwischen weitgehend zerstörten Stadt Bachmut konnte keine Seite entscheidende Vorteile erringen. Wie viele Kämpfer auf beiden Seiten gefallen sind ist unklar. Die Angaben Russlands und der Ukraine zu getöteten Soldaten gehen weit auseinander und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für viele Zivilisten ist die Lage kaum zu ertragen. Diejenigen, die in Bachmut geblieben sind, suchen Schutz in Hilfsstellen. Lidya Dmytrivna, Bewohnerin von Bachmut: "Der ganze Krach ist unerträglich. Wir können nicht schlafen und haben keine Fenster mehr in der Wohnung. Ich habe alles, was ich brauche, aber keine Fensterscheiben mehr. Alles ist dunkel. Wir haben alles mit Folie abgedeckt, aber das hilft auch nicht. Es ist schwer, morgens aufzustehen. Niemand hätte sich das vorstellen können. Es ist sehr hart, jeden Tag Tränen. Ich stehe hier und mir laufen die Tränen." Bachmut liegt an einer Versorgungslinie zwischen Donezk und Luhansk. Die Übernahme der Stadt, deren Bevölkerung von mehr als 70.000 Einwohnern vor dem Krieg auf knapp 10.000 geschrumpft ist, könnte für Russland ein Sprungbrett sein, um auf zwei größere Städte - Kramatorsk und Sloviansk - vorzurücken. Unterdessen lehnte die Ukraine eine von Russland angekündigte Feuerpause zum orthodoxen Weihnachtsfest als scheinheilig ab. Russland müsse sich zunächst aus den besetzten Gebieten zurückziehen, twitterte am Donnerstag der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Kurz zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin seinem Büro zufolge den Verteidigungsminister angewiesen, dass die russischen Truppen zwischen dem Freitag, 12.00 Uhr und dem Samstag, 24.00 Uhr das Feuer einstellen. Er bezog sich auf einen Aufruf des Oberhaupts der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, einem seiner engen Verbündeten. Auch die Bundesregierung in Berlin reagierte zurückhaltend auf die russische Ankündigung. Sie sei zur Kenntnis genommen worden, hieß es in Berlin.