Die Stadtverwaltung von Mariupol widerspricht Angaben eines Bürgermeister-Beraters, wonach am Montag weitere Evakuierungsbusse die Stadt verlassen haben.
Video Schwierige Evakuierungen in Mariupol

STORY: Sie haben es geschafft und sind aus der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol herausgekommen. Busse mit Evakuierten aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal wurden am Montag in Donezk in der Ostukraine gesehen. Der Konvoi wurde vom Roten Kreuz angeführt. Die russische Armee teilte mit, dass mehr als 120 Menschen am Samstag und Sonntag Mariupol in sicheren Konvois aus dem Stahlwerk und anderen Bezirken in Richtung des von den Separatisten kontrollierten Donezk verlassen haben. Unter den Evakuierten befand sich auch die 44-jährige Jelena Aytulowa. Sie sei seit dem 24. Februar in dem riesigen Industriekomplex gewesen, erzählte sie. "Die Soldaten kamen und eskortierten die ersten 11 Menschen hinaus, die schwer krank waren, Asthma hatten oder Insulin brauchten, und auch drei von uns, zufällig. Mehr als 40 Menschen, darunter auch kleine Kinder, sind dort geblieben". Die Stadtverwaltung von Mariupol widersprach Angaben eines Bürgermeister-Beraters, wonach am Montag weitere Evakuierungsbusse die Stadt verlassen haben. Die Busse, die Zivilisten aus Mariupol bringen sollen, hätten den vereinbarten Abholpunkt noch nicht erreicht, erklärt der Stadtrat. Der Grund dafür war zunächst nicht klar. Drohnenaufnahmen, die am Montag gemacht wurden, zeigen das Ausmaß der Zerstörung in Borodianka, einer Stadt nordwestlich von Kiew. Nur wenige Gebäude stehen hier noch, die Spuren der russischen Angriffe sind deutlich zu sehen. Die russischen Streitkräfte hatten sich Ende März aus der Stadt zurückgezogen. In der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen mehr als 3000 Zivilisten seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar getötet worden. Die tatsächliche Zahl liege wahrscheinlich viel höher. Die meisten Opfer seien durch Sprengkörper getötet worden, etwa bei Raketenangriffen oder Luftschlägen, hieß es. Unterdessen veröffentlichten die ukrainischen Seestreitkräfte diese Bilder. Sie sollen ukrainische Drohnenangriffe auf zwei russische Patrouillenboote im Schwarzen Meer zeigen. Nach ukrainischen Angaben wurden die Boote zerstört. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben war nicht möglich.