Das Werk im Zentrum Serbiens wird von einem chinesischen Unternehmen betrieben.
Video Serbien: Steigende Krebsraten in Nähe von Stahlwerk

BROADCAST AND DIGITAL RESTRICTIONS~**Keine Beschränkungen** Die riesigen Schmelzöfen dieses Stahlwerks in Zentralserbien stehen nur wenige hundert Meter vom Dorf Radinac entfernt. Das Werk wird von Chinas größtem Stahlhersteller Hesteel betrieben. Das Unternehmen hatte das Werk vor fünf Jahren vom serbischen Staat gekauft. Die Anwohner und auch Umweltschützer schauen seit Jahren mit Sorge auf die rauchenden Schlote des Werks. Denn die Krebsraten in der Umgebung haben sich in weniger als einem Jahrzehnt vervierfacht. Umweltaktivist Nikola Krstic sagt, das Werk sei ein Beispiel dafür, dass Industrieunternehmen in chinesischem Besitz die geltenden Umweltstandards ignorieren. "Ich denke, es ist unbegreiflich, dass wir im Jahr 2021 über den Staub sprechen müssen, der auf unsere Köpfe fällt, schwarzer Staub, roter Staub, der fettig ist, der in den Lungen klebt, der das Atmen erschwert. Dass wir über Luft sprechen müssen, die man riechen und schmecken kann. Und über Menschen, die ihre Wäsche in Gewächshäusern trocknen müssen und ihr Gemüse waschen müssen, bevor sie es essen können." Der Staub aus dem Stahlwerk ist um Umkreis des Werkes allgegenwärtig und lagert sich auf Fenstern und Autos ab. Nach Angaben von Umweltschützern wurde in dem Staub eine hohe Konzentration von Schwermetallen nachgewiesen. Diese Dorfbewohnerin sagt: "Draußen gibt es all den winzigen Staub aus dem Stahlwerk, etwas Metallisches, manchmal kann man es in der Luft sehen. Anscheinend haben sie diese Filter installiert, aber inwieweit das hilfreich ist, weiß ich nicht." Nach Angaben der Werksleitung sollen zuletzt rund 300 Milionen Euro in die Schadstoffreduzierung investiert worden sein. Weitere Maßnahmen seien geplant, hieß es. Zudem sei nicht erwiesen, dass das Werk für die hohen Krebsraten verantwortlich sei. Dies könne auch andere Gründe haben. Umweltaktivisten und viele Anwohner wollen das nicht glauben. Sie fordern, dass das Werk komplett umgebaut oder geschlossen wird. Die zuständigen serbischen Behörden erklärten nur, auch chinesische Unternehmen müssten die geltenden Umwelt-Standards einhalten.