Video Tarifstreit: Signale bei der Bahn stehen auf Konfrontation

Video: Tarifstreit: Signale bei der Bahn stehen auf Konfrontation
STORY: Die Deutsche Bahn und ihre Kunden blicken möglicherweise in ungewisse Zeiten. Denn es stehen Tarifverhandlungen mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL an. Die erste Verhandlungsrunde ist für den 9. November angesetzt. Die GDL hat sich kämpferisch gezeigt, eine schnelle Urabstimmung zu unbefristeten Streiks in Aussicht gestellt und Arbeitskämpfe in der Weihnachtszeit nicht ausgeschlossen. Die Gewerkschaft verlangt unter anderem 555 Euro monatlich mehr. Zudem soll die Arbeitszeit für Schichtarbeiter ohne Lohnkürzung auf 35 von 38 Stunden die Woche gesenkt werden. Nicht zu machen, sagt die Bahn: O-Ton Martin Seiler, Bahn-Personalvorstand: "Wenn wir die Forderungen der GDL erfüllen würden, würden unsere Personalkosten um über 50 Prozent steigern. Und das ist durch nichts, aber auch durch gar nichts zu rechtfertigen. Derart unerfüllbare Forderungen kennen wir von keiner DGB-Gewerkschaft, kennen wir von keiner Organisation des Beamtenbundes und deswegen an der Stelle klipp und klar: unerfüllbar." Die Deutsche Bahn schlägt bereits zum Auftakt der Tarifverhandlungen eine Art Schlichtung vor. Die Gespräche könnten gleich von Konfliktberatern moderiert werden, sagte Seiler. Während dieser Zeit sollte auf Streiks verzichtet werden. O-Ton Martin Seiler, Bahn-Personalvorstand: "Wir wollen raus aus der Konfliktspirale. Wir wollen hinein in einen Lösungsmodus. Denn das was hier angelegt ist, ist eine Konfliktspirale. Und dem müssen wir etwas entgegensetzen." Beim GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky kommt dieser Vorschlag gar nicht gut an. "Ich erlebe hier jemanden, der sich vor seiner Verantwortung drückt. Die Deutsche Bahn wurde von uns bereits im September aufgefordert, Verhandlungen zu beginnen, während der Friedenspflicht. Im Oktober haben wir sie aufgefordert, zu verhandeln. Nichts haben sie gemacht. Jetzt versucht Herr Seiler die Flucht nach vorn und Verhandlungen in der Dunkelkammer stattfinden zu lassen. Das wird es mit uns nicht geben." Die Signale - so scheint es - stehen derzeit eher auf Konfrontation. Ob die Züge an Weihnachten so fahren wie geplant, ist ungewiss.
Bereits vor der ersten Tarifrunde zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL zeichnet sich ein Arbeitskampf ab.

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