Wissenschaftler der japanischen Universität Osaka setzen 3D-Drucker ein, um die Marmorierung von Wagyu-Fleisch nachbilden.
Video Wagyu-Steak aus der Petri-Schale?

Dieser kleine Fleisch-Zellhaufen ist im Labor entstanden - was allein betrachtet längst nichts besonderes mehr ist. Weltweit wird nach Möglichkeiten geforscht, Fleisch in Zellkulturen herzustellen, um den Nahrungs- und Proteinbedarf der Zukunft klima- und tierfreundlich decken zu können. In den meisten Fällen ähneln diese Kulturen am ehesten Hackfleisch. Bei diesem kleinen Stück allerdings handelt es sich quasi um ein Wagyu-Steak. Und dabei kommt es bekanntermaßen auf die Struktur an. Die weltberühmte Spezialität aus Japan ist bekannt für ihre gleichmäßige Fett-Marmorierung. Was hierzulande früher schwer zu verkaufen gewesen wäre, hat längst seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Wissenschaftler der japanischen Universität Osaka setzen 3D-Drucker ein, um die Marmorierung des Wagyu-Rinds nachbilden. Professor Michiya Matsusaki und sein Forschungsteam haben dazu zunächst Rinderzellen von japanischen Schwarzbunten Kühen extrahiert und kultiviert. Mit ihnen wurden dann einzelne Muskel-, Blutgefäß- und Fettfasern hergestellt. Die Fasern werden dann zusammengefügt, um das Fleisch zu erzeugen. Derzeit dauert es bis zu vier Wochen, um einen Kubikzentimeter Wagyu herzustellen. Und mit fast 80.000 Euro pro Kilo ist das Labor-Wagyu sogar noch deutlich teuerer als sein Pendant von der Wiese. Sobald der Prozess verfeinert und automatisiert sei, könnte das Fleisch in Massenproduktion hergestellt werden, glaubt Professor Matsusaki.