Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, hält eine Erhöhung des laufenden Haushalts für die Bundeswehr neben dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für erforderlich.
Video Wehrbeauftragte - Die Bundeswehr hat von allem zu wenig

STORY: Wie sieht es aus für die Bundeswehr? Wenn man sich den Bericht der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Eva Högl, anschaut, herrscht dort immer noch viel dicke Luft. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 habe die Bundeswehr sogar noch weniger als in der Zeit davor, sagte Högl am Dienstag in Berlin: "Die Bundeswehr hat von allem zu wenig und sie hat seit dem 24. Februar 2022 noch weniger. Das betrifft die Ausbildung, das betrifft die Übungen und das betrifft auch die Ausstattung im Einsatz." Das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr sei zwar richtig und wichtig, sagte Högl. Allerdings: "Ich muss leider feststellen, dass im Jahr 2022 von diesem Sondervermögen noch kein Euro und kein Cent ausgegeben wurde. Und deswegen verbinde ich das auch mit der Forderung, dass dieses wichtige Geld für die Bundeswehr zügig in der Truppe ankommt und dass dieses Jahr einiges auch spürbar beschafft wird aus dem Sondervermögen, wovon die Soldatinnen und Soldaten dann profitieren." Neben dem Sondervermögen sei auch eine Erhöhung des laufenden Haushalts für die Bundeswehr erforderlich, sagte Högl. Daher unterstütze sie die Forderung von Verteidigungsminister Boris Pistorius, den Wehretat um zehn Milliarden Euro zu erhöhen. Sie drücke ihm die Daumen, dass er sich durchsetze. Die Soldatinnen und Soldaten stünden einhellig hinter der Linie, die Ukraine auch militärisch zu unterstützen. Das bereitgestellte Material müsse aber schnellstmöglich wieder beschafft werden. Dies gelte auch für Munition. Gebraucht würden zudem dringend Investitionen in die Infrastruktur der Bundeswehr. Hier sei aber nicht unbedingt fehlendes Geld das Haupthindernis. Vielmehr müssten die Prozesse beschleunigt werden, sagte Högl.